Swedish Death Candy – Are You Nervous?

Der erste Irrtum über Swedish Death Candy ist, dass die Band aus Schweden kommt, es handelt sich hierbei nämlich um vier Briten. Die tischen auch keine musikalische Candy-Bar auf, sondern fragen beim zweiten Album „Are You Nervous?“. Nervös kann man als junger Mensch über deren Heimat ja werden, wobei man derzeit nahezu überall in die Welt mit Sorge blicken kann.

Ehrlich gesagt, denkt man beim Hören des zweiten Langspielers von Swedish Death Candy nicht zwingend an die politische Weltlage, denn damit wird man eh medial überschüttet. Viel zu sehr packt einen „Are You Nervous?“ vom ersten Moment an. Der Opener „Interstellar Love Machine“ kommt so kompakt daher und ist dennoch ungemein eingängig wie ein guter Queens-Of-The-Stone-Age-Song.

Diese Referenz passt auch ziemlich gut, da muss man sich nur „Modern Child“ anhören. Dabei muss man aber auch feststellen, dass Swedish Death Candy eben keine Kopie sind und im Stoner-Rock nicht so sehr verwurzelt wie die meisten Musiker von QOTSA. Sie mögen auch ein wenig psychedelische Sounds wie bei „Space Holiday“, und immer wieder tauchen dezente elektronische Ohrenzwinger auf. Diese sind aber nicht bestimmend und eher formschönes Beiwerk. „Always“ ist ein Beispiel, es tauchen Synthieklänge auf, und dennoch bestimmen die dynamischen Gitarren und das Schlagzeug das Gesamtbild.

„Journey To The 13th Floor“ verbindet dann alles: massive Gitarrenwände, kräftige Wendungen, ein wenig Stoner und Marihuana-Rauch. Spätestens bei diesem Song haben einen Swedish Death Candy dann gefangen genommen.

Erschienen bei: Hassle / Membran

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