Peter Perrett – Humanworld

Vor zwei Jahren hat man seine Augen gewaltig gerieben, als man hörte, dass mit „How The West Was Born“ das Comeback-Album von Peter Perrett auf einmal erschien. Denn 17 Jahre war Funkstille, und auch zuvor war er nicht gerade mit Arbeitseifer unterwegs gewesen. Im Prinzip müsste der Brite auch nicht mehr arbeiten, um auf seinen Legenden-Status noch etwas draufzupacken.

Immerhin hat er mit seiner Band The Only Ones und deren Hit „Another Girl, Another Planet“ ein unkaputtbares Post-Punk / New Wave Stück aufgenommen, und die Alben waren auch alle auf hohem Niveau unterwegs. Doch dann durchlebte er Zeiten mit zu vielen Drogen und Pschosen, von daher war ein Comeback ziemlich unwahrscheinlich. Und nun hat er den Arbeitseifer entdeckt, und so erscheint „Humanworld“ nach nur zwei Jahren.

Dieses ist durchaus energisch und hat durchaus auch noch einige Power-Indie-Pop Nummern zu bieten, wie etwa „Love Comes In Silent Feet“, welches ungemein eingängig ist, und die Gitarren lärmen schön. Man merkt beim Hören nicht, dass der Mann schon über vierzig Jahre Musik macht. Richtig viel Elan, und das ist nicht aufgesetzt. Trotzdem ist es aber auch so, dass die ruhigeren Stücke, wie etwa „Believe In Nothing“ bei dem die Spannungsbögen da sind, mit einer Ruhe daher kommen, dass es eine Freude ist. Selbst die Fiedeldie bei diesem Song gespielt wird, stört nicht.

Noch besser bekommt der ehemalige The Only Ones Musiker „Heavenly Day“ hin, welches eine Ballade ist, die ein wenig Pathos hat und dennoch versöhnlich klingt. Peter Perrett zeigt, dass er ruhige und auch wuchtige, heilende und düstere Momente noch immer wunderbar beherrscht.

Erschienen bei: Domino Records / GoodtoGo

peterperrett.com/