Adam Green – Engine Of Paradise
Bei Adam Green kommt man kaum daran vorbei, von seinem zweiten tollen Werk „Friends Of Mine“ zu reden. Mit diesem und der Ballade über das Pop-Sternchen Jessica Simpson gelang dem Amerikaner hierzulande ein Riesen-Erfolg und ein schrulliges Abum mit kurzen Liedern und absurden Texten. „Engine Of Paradise“ ist sein zehntes Album, und das schafft die neun Songs in 23 Minuten.
Man stellt fest, dass er auch heute die Songs so kurz und knapp portionieren kann. Dabei ist auch diesmal alles gekonnt und hübsch mit Orgeln und Streicher ausgeschmückt, und man hat nach dem Durchlauf des Albums nicht das Gefühl, durch das Programm gehetzt zu haben. Nein, bei dem Mann mit der Wuschelfrisur hat man das Gefühl, trotz der Geschwindigkeit bei einem Freund zu sitzen, der sich alle Zeit für Dich nimmt. Dabei wohnt den Songs noch immer etwas Komisches inne, und sie sind teilweise große Chansons mit leicht schönem Schlagerhaften, wie etwa das Schlusslied „Reasonable Man“.
Bei der Single „Freeze My Love“ ist dann Adam Green, wie wir ihn 2002 lieben gelernt haben. Herrliche Arrangements, sonderbarer Text, und Green croont sich durch den Song wie ein guter Vorstadt-Sinatra durch das Oeuvre. Aber auch Jangle Pop schüttelt er aus seinen schlaksigen Ärmeln wie „Rather Have No Thing“.
Zwar haben die meisten anderen Vorgänger-Alben auch eine vergleichbare Spannbreite, und dennoch kann man sagen, dass „Engine Of Paradise“ das zweitbeste Album von Adam Green ist. Vielleicht, weil es dem besten ziemlich ähnelt, was sicherlich nicht der beste Grund ist, aber am Ende zählt dann die Tatsache, dass es ein ziemlich gutes Album geworden ist.
Erschienen bei: Century Records / AWAL