Fischer-Z – Swimming in Thunderstorms
Vor vierzig Jahren erschien das Debüt „World Salad“ der Band Fischer-Z, und gleich mit diesem Werk waren sie erfolgreich bis in die Mitte der achtziger Jahre hinein. Songs wie „Marliese“, „So Long“ oder „Berlin“ sind Gassenhauer, die Rock und New Wave wunderbar verbinden. In den Neunzigern war es wesentlich ruhiger um die Briten, und seit Mitte der 10er Jahre sind Fischer-Z wieder da.
An diesem Comeback macht auch Spaß, dass Fischer-Z hier kein altmodisches Revival abliefern, sondern sich weiter entwickeln und dennoch das Alte nicht kaltblütig abstreifen. „Swimming in Thunderstorms“ ist nun das neuste Album, und auch hier geht diese Formel auf. Die Songs sind spannend und dennoch nicht effekthascherisch, gerne noch immer mittelschwere Hymnen, auch wenn diese kaum noch auf New Wave basieren.
Dafür eher auf Rock-Musik, die anständig arrangiert, aber nicht behängt ist wie ein Weihnachtsbaum im Kaufhaus. Deswegen sind die Songs trotz des Auftauchens von ein paar Bläsern hier oder eines Akkordeons da, immer noch herrlich unaufgeregt. Die Besetzung ist größtenteils auch bekannt: John Watts als Sänger und Gitarrist, Sin Banovic am Schlagzeug, David Purdye am Bass, Adrien Rhodes am Keyboard, und Marian Menge bedient die zweite Gitarre. Textlich bleiben Fischer-Z auch nach vierzig Jahren kritisch und mischen sich ein.
So werden beispielsweise in „The Islamic American“ Trumps Politik und Wählerschaft in die Mangel genommen, und das ganze mit herrlich forscher Melodie, die sogar von They Mights Be Giants stammen könnte, was ja ein Beweis ist, dass Fischer-Z noch recht frisch sind.
Erschienen bei: PIAS / Rough Trade