Les Comptes de Korsakoff – Nos Amers
Allzu viel ist nicht über Les Comptes de Korsakoff bekannt. Fest steht, dass es sich hierbei um eine französische Band handelt, oder doch besser ein Kollektiv, denn so genau ist nicht sicher, wie viele Musiker werkeln. Verwirrend ist, dass man bei der Musik von Les Comptes de Korsakoff – Nos Amers immer wieder das Genre als musikalischer Hauptmenüpunkt genannt wird.
Hört man sich das dritte Album „Nos Amers“ an, begegnet man gleich zu Anfang dem Song „Le Maudit“. Da hört man zu Anfang ein paar Piano-Akkorde, und dann geht es auch schon los, Das Klavier klingt, als würde es um sein Leben fürchten, da auf dieses eingehämmert wird, dazu ein Gesang, der eher ein Schreien ist. Kein Schreien ums Überleben, eher ein wahnsinniges und dennoch sehr theatralisch.
Wer sich nicht abschrecken lässt, hat Nerven aus Stahl und verdreckt auch abgedrehten Math-Rock und Noise. Der nächste Song „Carrousel“ hingegen ist ein sanftes Gitarren-Licking, das in eine völlig andere Richtung schlägt. Jazz hat man bis dato nicht gefunden. Bei „Terminal“ kann man dieses Genre ganz dezent spüren und einen Sprechgesang, der aber klingt wie ein mutiger Chanson. Erst bei „Murmures A L´Oreille Des Monstres“ ist dann der Jazz da, und zwar ein mutiger, der einen mitnimmt und dennoch experimentell ist. So wünscht man es sich. Bei „Pere Et Felle“ wollen Les Comptes de Korsakoff wieder zuviel und machen eine Art Fusion aus Jazz und Math-Rock, und das kann einen dann wieder überfordern, aber sie bauen auch ruhende Pole in diesem Lied ein, was wiederum toll ist.
Zum Ende gehen die Pferde mit der Truppe wieder durch, da wird wieder geschrien, und man hat dass Gefühl, auf einer Kirmes der Verrücktheit gelandet zu sein. Kein leichtes Unterfangen, was Les Comptes de Korsakoff einem hier auftischen.
Erschienen bei: Puzzle