Oonagh – Eine neue Zeit
Oonagh ist eine der erfolgreichsten Musikerinnen hierzulande, 600.000 verkaufte Alben, zwei Echos und zahlreiche Gold- und Platin-Auszeichnungen sprechen eine deutliche Sprache. Und man sollte meinen, dass man ein gutes Konzept nicht über Bord wirft. Und doch hat sie das mit dem letzten Album „Märchen enden gut“ getan, die Songs wurden immer radiofreundlicher. Denn damals hat sie oft klanglich eher Landschaften gebaut als auf klassische einfache Songs zu bauen.
Doch Senta-Sofia Delliponti hat dieses nun mehr verinnerlicht, und auf dem vierten Langspieler „Eine neue Zeit“ gibt es jede Menge davon. „Reines Herz“ ist ein Paradebeispiel hierfür, ein Song, der eingängig ist und auf einer Schlagerparty wunderbar nach Helene Fischer oder Beatrice Egli laufen kann. Aber auch „Stadt“ ist moderner Pop-Schlager mit viel Sonne in sich. Dennoch wird man ihr mit dieser einfachen Einordnung nicht gerecht, denn auf „Eine neue Zeit“ gibt es jede Menge afrikanische Einflüsse, die sie in ihrem Urlaub aufgesogen hat.
Dieser Trip dauerte länger, weshalb die Wartezeit seit dem letzten Werk drei Jahre betragen hat. Dort hat sie mit einigen anderen Künstlern zusammengearbeitet, wie mit der Band Sauti Sol und dem Gesangsduo Mafikizolo. Das Schöne dabei ist, dass die Musik nicht allzusehr in Klischees tappt. Vieles ist treibend, wie „Allie“, das es auch mit Shakiras „Waka Waka“ aufnehmen könnte. Viele Stücke sind zweisprachig und haben afrikanische Songtitel. Bei afrikanischer Musik denkt man meist an treibende Rhythmen, aber diese sind auf „Eine neue Zeit“ nicht allzu präsent, dafür aber die Euphorie, die man mit diesem Kontinent verbindet.
Mit diesem vierten Album geht Oonagh auf eine andere musikalische Reise und verbindet Eingängigkeit mit kultureller Vielfalt.
Erschienen bei: Universal