Vampire Weekend – Father Of The Bridge
Vor zwölf Jahren schafften es Vampire Weekend mit ihrem gleichnamigen Debüt, zu einer der wichtigsten Band der Indie-Welt zu werden. Dabei schafften sie es, ihren Indie-Sound, Pop, ein bißchen Punk und vor allem jede Menge Afro-Spuren in ihrem Sound zu verweben. Viele verglichen dieses Erstlingswerk mit „Graceland“, dem Meisterwerk von Paul Simon. Tatsächlich ist diese Referenz auf Augenhöhe.
Dennoch haben sie die geneigten Anhänger seitdem immer wieder überrascht und keiner der beiden nachfolgenden Langspieler klang gleich. Da macht auch Album Nummer Vier, das erste seit sechs Jahren, namens „Father Of The Bridge“ keine Ausnahme. Und dennoch klingt es diesmal wesentlich anders. Diesmal ist kein Afro-Sound weit und breit zu sehen, dafür strahlt hier der Pop. Keine plumpe Variante, sondern in vielen Farben.
Allen voran die Single „Harmony Hall“, die ein sonnengereifter Sommer-Hit ist und dabei m Hintergrund sogar sanften Gospel in sich hat. Ja, der Gospel hat ein wenig Einzug gehalten und dennoch hält er sich im Hintergrund. Überall. Auch neu ist, dass Vampire Weekend jetzt gerne mit Chorgesang arbeiten, wie beim Opener „Hold Me Now“. Dabei schaffen sie es, daraus einen Folk-Song zu zaubern, der aber sanft vertrackt sind.
Was erhalten geblieben ist, ist der Rhythmus, der noch immer polyrhythmisch und somit schwer zu fassen ist, was es aber gerade spannend macht. Da muss man sich „Flower Moon“ mal gönnen, bei dem die Band eine mittelschwere Armada an Klängen und Arrangements auffährt, die einen herrlich benommen machen. Dass bei solchen Songs auch oft tolle kleine Hits herausspringen, ist ein klarer Beweis dafür, dass Vampire Weekend noch immer ganz vorne mitschwimmen. Sie haben nichts verlernt und sich dabei weitergebildet und werden uns in Zukunft weiterhin überraschen.
Erschienen bei: Columbia / Sony Music