Brenner – Brenner

Die Sehnsucht nach Freiheit ist eines der Grundrezepte des Rock´n´Roll. Ohne diesen Drang wäre diese Musikrichtung nie entstanden, und da verwundert es auch nicht, dass Motorräder und Rock sich wunderbar verstehen. Davon ist die Musikgeschichte voll, man denke nur an den Film und die Musik zu „Born To Be Wild“. In dieser Kombination sind aber auch zwei Sachen wichtig, dass die Musik geradlinig ist und dass die Musiker eine Freundschaft verbindet.

Das trifft bei Brenner sicherlich zu, denn sie haben ein ausgewachsenes Faible für motorisierte Bikes, und laut ihrer Internet-Präsenz verbindet die fünf Männer eine lange Freundschaft. Zusammengefunden haben sich als erstes der Bassist Volker Schlag und Gitarrist Marc Beierstedt, beim Musik machen. Und weil man sich in der Szene herumtrieb, war schnell eine Band entstanden. Die Ausrichtung war durch das Biken auch schnell ausgemacht. Rock ohne Schnörkel und Umwege. Klare Worte, wie man es als Männer eben so schätzt.

Wer aber jetzt denkt, dass es hier nach schweißgetränktem, brüllendem Rock anmutet, der liegt doch ein wenig daneben. Ihr Rock ist zwar markig und bestückt mit reichlich Hooks, dennoch ist ihre aufgetischte Variante nicht so hart, dass es jemanden verstören könnte. Sogar ruhige Momente wie „Das Leben passiert“ sind bei den Kerlen kein Tabu. Dieses Lied ist auch ein gutes Beispiel für ihre Texte, es geht um das echte Leben. Also kein Szenario wie aus einer Seifenoper, auch wenn sie das KDW plündern wollen. Freundschaft, Motorrad, Freiheit, Tresen, Beziehungen, Liebe und einfache Refrains sind die Themen, die man auf „Brenner“ hört.

Dabei sind die Songs allesamt recht simpel gehalten, haben aber dennoch eine gewisse Rauheit beibehalten und auch Southern-Rock einfließen lassen. Gerne singen sie auch mehrstimmig, und mit zwei Sängerinnen ist auch stimmlich für Abwechselung gesorgt. Komisch ist dennoch, dass man bei einigen Momenten an Santiano denken muss, auch wenn Brenner kein Seemannsgarn verbreitet, aber die Art vom Gesang und der Songaufbau haben eine gewisse Ähnlichkeit, auch wenn sie musikalisch auf unterschiedlichen Highways unterwegs sind.

Erschienen bei: Universal

www.brenner.band