Boundaries – Boundaries EP
Bei einer Review zu der vorliegenden EP der Band Boundaries wird geschrieben, dass nun die Post-Punk-Welle auch nach Dänemark geschwappt ist. Man muss aber auch die Kirche im Dorf lassen, denn dieses Genre hat schon fast zwei Jahrzehnte ein sicheres Revival, und wenn man seinen Blick auf das kleine Nachbarland Dänemark wirft, gibt es viele Grenzgänger, die sich auch im weitesten Sinne mit diesem Gerne beschäftigen, und mit The Raveonettes und Trentemøller sind auch zwei bekannte Namen dabei.
Klar, diese tanzen auf einer andere Hochzeit, huldigen aber auch diesem düsteren Sound. Boundaries stammen aus Kopenhagen und liefern mit der „Boundaries EP“ einen richtig schweren Brocken ab. Sechs Stücke beinhaltet diese, und gleich das Eröffnungsstück „Push“ ist dick aufgetragener Post-Punk im positiven Sinne. Die Gitarren sind rockend und dennoch sonnenundurchlässig, der Gesang sorgt für Klaustophobie bei den Ohren.
Dabei gelingt es den fünf Herren schon mit dem Opener, einen der dringlichsten Genre-Hits der letzten Jahre geschrieben zu haben. Zudem so wuchtig, wie man es sich von den Editors seit langer Zeit wünscht. Auch die Single „Always A Way“ überstrahlt fast alles, was die Editors und auch Interpol in den letzten Jahren geschrieben haben. Wobei, mit Interpol kann man die Dänen kaum vergleichen, da sie viel legerer sich kleiden und auch an die Musik herangehen.
Bei Boundaries muss nicht jeder Ton statisch festgesetzt sein, dafür lassen sie Energie freien Lauf, und es entstehen euphorische rockige Post-Rock Songs. Bei Bedarf können sie auch schwer melancholische Stücke wie „Positive Spaces“ oder Grabesgesang wie „Into The Walls“ mit Synthie- und Noise-Attacken. Erleben wir mit Boundaries vielleicht die Zukunft eines ganzen Genres?
Erschienen bei: Pop-Up Records / Believe