Phoenician Drive – Phoenician Drive

Grenzen einreißen und am besten komplett auflösen, das ist ein Gedanke, der heute von vielen Menschen eher abgelehnt wird. Lieber einigeln, ab- und ausgrenzen und dabei vergessen, dass man auch viel verpassen könnte. Die Band Phoenician Drive steht für Offenheit und ist bestimmt auch ein Befürworter der Abschaffung von Grenzbäumen. Zumindest lässt die Musik der sechsköpfigen Band aus Brüssel darauf schließen. Es ist eine psychedelische Mixtur, bei der vor allem Sounds aus aller Welt sich verquirlen. Man bemerkt das vor allem daran, dass Phoenician Drive auch Instrumente verwenden, die man in der westlichen Welt nicht unbedingt kennt.

Man begegnet beispielsweise einer Darbuka, das ist eine einfellige Bechertrommel, die vor allem im Nahen Osten bekannt ist. Und so findet man schon im Vorwege ungehörte Rhythmen und Klänge. Dabei ist die Band um den chilenischen Percussionisten Diego Moscoso ziemlich breit aufgestellt. Man hört Musik vom Balkan, und dennoch ist es kein klassischer Balkan-Sound, wie er seit Jahren für Furore hierzulande sorgt. Es sind viele arabische Klangstrukturen zu entdecken, aber selbst sandiger Wüstenrock wird von Phoenician Drive hier nicht verschmäht.

Nordafrikanische Rhythmen gibt es hier auch zuhauf, und dennoch kann man schwer sagen, welche Regionen und Genres hier die Überhand haben, Phoenician Drive haben alles ziemlich gut vermengt, und dennoch erkennt man einzelne Einflüsse sehr genau.

Erschienen bei: EXAG Recordings / SK Records

phoeniciandrive.bandcamp.com