Cold War Kids – New Age Forms 1
Als Cold War Kids mit ihrem Debüt „Robbers & Cowards“ auftauchten, war der Hype groß. Man muss aber wissen, es war 2006, und da war jede Indie-Band, die einigermaßen packende Hits schreiben konnte, das nächste große Ding. Bei Cold War Kids war auch alles mehr als perfekt. Wer es nicht glaubt der muss nur die beiden Hits „Hand Me Up To Dry“ und „We Used To Vacation“ mal wieder anhören.
Danach ebbte aber diese ganze Indie-Band-Welle ab, und die Bands hatten Probleme, ihre Identität zu finden. Da ging es der Band aus Long Beach aus Kalifornien nicht anders, aber sie haben nie die Flinte ins Korn geworfen. Immerhin ist ihr neuestes Album „New Age Forms 1“ schon das achte Werk, und man muss gestehen, auch nicht ihr schlechtestes. Die Songs sind wieder kompakter, haben aber nicht mehr den NewWave- und Postpunk-Anstrich wie beim packenden Erstlingswerk.
Dafür haben die neuen Stücke einen schön trockenen, aber durchaus wirkungsvollen Funk. Das beweist gleich der Einstiegssong „Complainer“, ein Chor leitet den Song an, dann setzt ein karger Beat ein, und Frontman Nathan Willett zeigt, dass er durchaus auch zu großem Pop-R‘n‘B fähig ist. „Fine Fine Fne“ ist dann ein toller Gute-Laune-Song mit jeder Menge Power, und „Tricky Devil“ lässt nochmal die früheren anderen Qualitäten aufblitzen, auch wenn der Song eine matte Oberfläche hat. „Beyond The Plane“ ist dann theatralischer Piano-Pop mit soviel Emotion, dass alte Fans einen Zuckerschock erleiden, neue aber vielleicht entzückt sind.
Auf „New Age Forms 1“ zeigen Cold War Kids, dass sie ihre Tugenden aufblitzen lassen können und dennoch bereit sind, neue Wege zu gehen.
Erschienen bei: CWKTWO Corp. / AWAL