Afrodyssey Orchestra – Under The Sun
Im Pressetext zu „Under The Sun“ von Afrodyssey Orchestra steht: „Sie sind die einzige bekannte Band aus Griechenland, die Musik vom afrikanischen Kontinent spielen“. In der Tat kenne ich auch keine zweite Band aus diesem Land, die dieses musikalische Feld bepflügt, was aber eher davon zeugt, dass auch ich nicht komplett im Bilde bin. Und sind wir mal ehrlich, dann hat man ja auch Probleme, vergleichbare Bands mit diesem Gerne zu benennen. Und wenn wir schon dabei sind, welches Genre?
Denn Afrodyssey Orchestra sind auf vielen Terrains unterwegs und bedienen nicht nur einfachen Afro-Beat. Nein, die sechs profilierten Musiker aus Athen haben durchaus einen weiten musikalischen Horizont, der kompositorische Ansatz ist ebenso breit. Neben Highlife Musik und afrikanischen Rhythmen, die treibend sind, schafft es die Band auch, dass neben Funk immer wieder Psychedelisches auftaucht, wie bei dem herrlich wildgewordenen Saxophon-Spiel bei „Mama Africa“.
Auch sehr federführend ist der Jazz, der in dem Afro-Sound wunderbar eingebaut ist und flüssig wirkt. Dabei entwickeln sich tolle Jazz-Grooves, die linear auf „Under The Sun“ verlaufen und dabei auch gerne mal entspannt klingen. Und dennoch gibt es viele kleine Frickeleien, wie etwa „Paco Sery Jam“, bei dem die Percussions die Hektik noch unterstreichen. Der erwähnte Groove geht dabei nicht kapeister, sondern wird dadurch noch mehr befeuert.
„Under The Sun“ ist nicht nur aufgrund der unterschiedlichen Genres und der geographischen Unterschiede packend, sondern auch aufgrund der Tempo-Variation.
Erschienen bei: Altercat / Kudos