Hot Chip – A Bathfull Of Ecstasy
Man muss sagen, dass Hot Chip sicherlich einer der wichtigsten Vertreter der elektronischen Musik sind, die dabei den Spagat zwischen Club und Pop-Melodie so galant hinbekommen wie kaum jemand anderes. Damals, 2006, als ihr zweites Album „The Warning“ herauskam, sprach man in den folgenden Monaten und Jahren sogar von einer Hotchipisierung der Musik.
Es gab sehr viele Acts, die versuchten, einen ähnlichen Sound zu kreieren, oder Acts, die keine Ideen hatten, haben es einfach plump kopiert. Nun hat sich die Welt weiter gedreht, und zwischenzeitlich ist die Trendmaschine schon zig weitere Umdrehungen weiter. Doch das hat Hot Chip nicht viel ausgemacht.
Im Gegenteil, Alexis Taylor und seine Herren schaffen es noch immer, tolle weichschattierte Tanz-Pop-Songs zu schreiben, bei denen man, ohne es zu merken, sich bewegt und ganz nebenbei in diese liebliche Melodie verliebt. Dabei muss man gestehen, dass auf dem siebten Album „A Bathfull Of Ecstasy“ die Songs sich nur sehr mühsam zu Ohrwürmern wie „Boy From School“ oder „Ready For The Floor“ entwickeln. Dennoch verführen die neun Stücke einen genau so wie ein guter Frühlingsflirt. Schön geschmeidig wiegen sich die Sounds, und diesmal sind sie so luftig wie noch nie bei Hot Chip.
Bei „Clear Blue Skies“ sind sie auch dicht an beeindruckenden Momenten von Air. Und man muss auch hören, wie locker und dennoch vielseitig arrangiert alles ist, wie beim Schlusssong „No God „ zu merken ist, was auch an den lässigen Percussions liegt. Auch schön ist der Opener „Melody Of Love“, was vor allen an der schönen und sanften Melodie liegt, die wie ein guter Flirt klingt. „Hungry Child“ hingegen hat schon massivere Strukturen und für Hot Chip sogar richtig viel Kraft. „Positive“ verbindet die Cleverness des Openers und eine kraftvolle Rhythmik.
Man muss „A Bathfull Of Ecstasy“ schon ein wenig Zeit geben, es entwickelt sich dann aber prachtvoll.
Erschienen bei: Domino Records / GoodtoGo