Soap & Skin – Torso
Viele Musiker covern Stücke am Anfang ihrer Karriere um sich mögliche Skills anzueignen und um das Repertoire aufzubessern. Es ist also oft eher als Übungsstück gedacht, anders ist es bei Anja Franziska Plaschq alias Soap & Skin. Dort ist es eine künstlerische Ausdrucksform, die sie auch schon recht früh betrieben hat.
Einige Stücke haben es schon auf ihre Alben geschafft. So findet sich auf dem zweiten Werk „Narrow“ ihre Version von „Voyage Voyage“. Dieser ist komplett anders als die Version von Desireless, getragen von einer dunklen Grundstimmung und ihre Stimme wird von einem Klavier und Streicher geschützt. Sie ist ergreifend und zudem ist diese Version im Film „Stilleben“ zu hören. „What´s a Wonderful World“ befindet sich auf „From Gas To Solid / You Are My Friend“.
Die Österreichische Musikerin wurde gefragt, ob sie für ein Festival, Songs von anderen Musikern interpretieren würde. Aus dieser Anfrage ist die Idee für das vorliegende Album „Torso“ enstanden. Dort befinden sich elf Stücke, die Soap & Skin ein neuen Torso schenkt. Die Songauswahl ist vielseitig und überraschend.
Zu einem gibt es so einen Gassenhauer, wie der Neunziger Jahre Hit „What´s Up“ von den 4 non Blondes, welches mit elektronischen Beats und Störgeräuschen bestückt wurde und dennoch ist die Melodie ordentlich heraus geputzt. Aber auch „Voyage Voyage“ ist hier mit vertreten.
Beeindruckend ist „Girl Loves Me“ von David Bowie, weil die Stimme von Soap & Skin hier mehr ins Mark geht und beklemmender arrangiert ist. Stufjan Stevens „Mystery Of Love“ ist schön, warm und melancholisch geraten. Ungewöhnlich ist dass sie Shirley Basseys „Born to Lose“ gecovert hat, aber Anja Franziska Plaschq bleibt dicht am Original.
Verwundert ist man ein wenig dass sie Hans Zimmers Stück „God Yu Tekem Last Blong Mi“ ausgewählt hat. „The End“ von The Doors erkennt man sofort und der Stimmungsbogen hat Soap & Skin beibehalten. Bei The Velvet Undergrounds „Pale Blue Eyes“ kommt eher mit dunklen Klangflächen aus, anstatt Gitarren, Bass und Schlagzeug.
Auf „Torso“ zeigt Soap & Skin dass Coverversionen spannend und anders sein können als die Ur-Versionen und erhebt diese als Kunstfporm.
Erschienen bei: PIAS / Rough Trade