The Robocop Kraus – Smile

Es ist sicherlich nicht übertrieben zu behaupten, dass „Living With Other People“ eine der besten Indie-Tanz-Platten aus diesem Land ist. Von daher hätte die Band Anfang der 2000er Jahre durchstarten müssen.

Dennoch war ein paar Jahre und zwei Platten später alles vorbei Jetzt hat die Nürnberger Band sich wieder zusammengetan, und „Smile“ ist ihre erste Langspielplatte seit 15 Jahren. Beim Hören dieser Comebackplatte stellt man sich als erstes die Frage: Wie hat man es so lange geschafft, ohne The Robocop Kraus zurecht zu kommen? Denn die meisten neuen Songs können nahtlos an die Tage anknüpfen, als sie wahlweise als deutsche Franz Ferdinand oder The Make Up betitelt wurden.

Vielleicht ist alles diesmal nicht mehr so auf Tanzfläche getrimmt, und dennoch können Songs wie „Under Control“ eine Indie Disco auf Links drehen zwischen besagten Bands und The Hives. Aber Lieder wie der Opener und Midtempo-Song „Young Man“ sind eingängig und haben dennoch den Mut, sich auch in mittelschnellem Tempo am Rock zu probieren. „Innocent Fun“ ist dann ein herrlich charmanter Song mit herrlichen Orgeln, zwischen 60er Jahre Beat, Mitklatsch- und Mitsing-Rhythmik und dem Debüt von Kaiser Chiefs. Bei „On Repeat“ arbeiten sie auch mal mit einem Synthesizer und krautiger Musik, trotzdem ist er bissfest.

Man bemerkt bei „Smile“, dass The Robocob Kraus furchtlos durch die Genres und auch Klänge wandeln, ohne die alte DNA zu verwässern. Vor allem schaffen es die sechs Musiker, das gleiche Feuer zu erwecken, welches auf der Platte schon mitreißend funktioniert. Man mag sich nicht ausmalen, wie gut es auf einem Konzert zündet.

Erschienen bei: Tapete Records / Indigo

https://www.tapeterecords.de/robocop-kraus