Ezra Furman – All Of Us Flames
„All Of Us Flames“ ist zum einen das sechste Album von Ezra Furmann, und zm anderen der Abschluss seiner Trilogie, die vor vier Jahren begann. Das Werk hieß damals „Transangelic Exodus“ und wurde mit dem Nachfolger „Twelve Nudes“ fortgeführt. Ein sehr rockiger und auch wütender Anschluss.
Nun der Abschluss „All Of Us Flames“, und bei dem sagt Ezra Furman wieder Hallo zum Songwritertum, der ja eine lange Geschichte hat. Doch man kann sagen dass Furman hier die Geschichte nicht einfach fortschreibt. Das funktioniert auch nicht, denn Ezra Furman hat ein ganze andere Lebensgeschichte in sich, und ihn bedrücken andere Themen als vielleicht einen Dylan oder Cohen seinerzeit. Denn es ist leider ja noch immer der Fall, dass Menschen mit queerem Hintergrund vielleicht in Werbeprospekten akzeptiert werden, aber im Alltag dann doch nicht.
Bestes Beispiel ist ja, dass die Fifa die „One Love“-Armbinde untersagt haben. Geld ist leider immer noch wichtiger als Menschenrecht. Dabei ist das Recht doch einfach, man soll die Menschen annehmen und respektieren, wie sie sind. Doch leider ist es nicht so, und so muss auch Furman immer wieder Anfeindungen erleben. So verwundert es auch nicht, dass die meisten Lieder davon handeln und Ezra auch mal davon besingt, die Täter einfach mal schlagen zu dürfen.
Musikalisch ist „All Of Us Flames“ eines seiner unauffälligeren Werken, was aber nicht negativ gemeint ist. Denn hier wird nicht wild durch die Gernes gesprungen, und musikalisch übt er sich auch mal ein wenig in Demut. Soll bedeuten, dass sich die Arrangements stimmig geben und oft auch der Gesang von Ezra Furman seiner Wut und Verzweiflung viel Platz bietet. Doch es passiert viel, die Arrangements sind mutig und im Kleinen groß. Irgendwo zwischen Indie, Folk, Dark Noir und DIY-Bedroom-Pop.
Erschienen bei: PIAS / Bella Union / Rough Trade