Papercuts – Past Life Regression
Irgendwie denke ich bei Papercuts gerne an fricklige Elektro-Basteleien und bin dann doch immer wieder überrascht, wenn ich die Musik von Jason Quever höre. Genauso überrascht war ich, als ich feststellte, dass „Past Life Regression“ schon sein achtes Album ist. Das ist schade, dass er dabei noch immer als Geheimtipp herhalten muss.
Dabei ist auch das neuste Album wieder wunderbarer Folk-Pop, der dabei nicht knochig daher kommt. Vielleicht liegt es daran, dass Jason Quever in Kalifornien lebt, in diesem U.S. Bundesstaat gedeiht schon seit Jahrzehnten ein eigener Sound. Und diesen hat Papercuts auf eine besondere Art eingefangen, denn die Songs haben immer eine leichte melancholische Schwere, ohne jedoch einen herunter zu ziehen. Denn der Folk ist hier vollmundig, und die Sonne Kalifornien ist auch zu sehen, nur ist es nicht die Mittagssonne, sondern die, die am Abend dann vom Mond abgelöst wird.
Und sind wir mal ehrlich, ein Song wie „Remary“ hätte mit anderen Arrangements auch einer Band wie Echo & The Bunnymen stehen können. Der Opener „Lodger“ könnte auch von britischen Bands in den frühen Neunziger Jahre gemacht sein, als die Bands nicht gerne Jangle Pop gemacht haben. Aber Jason Quever kann auch verschroben klingen, wenn beispielsweise die Orgeln ein wenig eiern, wie bei „The Strange Days“, bei dem die Melodie vor Schüchternheit einen nicht anspricht.
Ein wenig psychedelischen Sunshine Pop findet man auch oft, auch Baroque Pop, und dennoch liefert Papercuts neben schönen Melodien auch durchaus ungewöhnliche Arrangements, bei denen man auch mal an The Velvet Underground denken muss. Nur schade, dass Papercuts mit „Past Life Regression“ weiterhin ein Geheimtipp bleiben wird.
Erschienen bei: Slumberland Records