Harvey Rushmore & The Octopus – Futureman

2017 erschien das Debüt von Harvey Rushmore & The Octopus, und schon damals konnte man erahnen, dass ihre Musik nicht ganz konventionell ist. Nun ist der Nachfolger „Futureman“da, und da geht es um einen Weltenretter. Das ist schon einmal begrüßenswert in der heutigen Zeit, und dennoch ist die Geschichte schräg. Es ist ein merkwürdiger Held, der die panischen Erdbewohner, von einem roten Schleim bedroht, rettet.

Ob der Superheld das Wesen auf dem Covermotiv ist, bleibt ungeklärt. Könnte aber sein, er sieht aus wie ein sonderbarer Außerirdischer, und laut der Erzählung der schweizer Band kreist er um die Erde auf einem ausgedienten Fernsehsatelliten. Doch der Gute ist von Liebeskummer in unterschiedlichen Arten geplagt, also ist der Futureman eher ein Antiheld.

Musikalisch ist das ganze Vorhaben dann ähnlich verrückt wie der Protagonist. Man hört Garage-Rock, doch keine Variation, die mit durchdrehenden Reifen auf einen zustürmt. Dazu gesellen sich gerne Surf-Sounds, aber damit nicht genug: Eine sachliche Art Noiser ist auch dabei, hält sich aber eher zurück. Die ganze Musik groovt auf nicht erklärbare Weise, obwohl auch Prog dabei ist. Am meisten aber fällt auf, dass Harvey Rushmore & The Octopus psychedelische Musik lieben und gerne auch mal sehr spacig klingen. Wobei diese Tatsache einen nicht verwundern sollte bei der Geschichte des merkwürdigen Heldens.

Wer die Flaming Lips-Platten immer für sonderbar gehalten hat, der wird sich bei „Futurman“ von Harvey Rushmore & The Octopus aber mal ordentlich umschauen. Herrlich abgedreht!

Erschienen bei: A Tree In A Field Records / Broken Silence

http://harveyrushmoreandtheoctopus.com