A Tonic For The Troops – Ambush
Hmm, auf dem Cover sieht die Band A Tonic For The Troops ein wenig aus wie Zirkusdirektoren. Doch die Jacketts sind eher dem Militärischen entsprungen, und auch der Bandname hat eine militärische Geschichte, denn zu den britischen Kolonialzeiten in Indien haben sie Tonic Water benutzt, um der Malaria-Epidemie Einhalt zu gebieten.
Doch die Musik des norwegischen Bassisten Ellen Brekken, Pianisten Espen Berg, Saxophonisten Magnus Bakken und Drummers Magnus Sefaniassen Eide hat nichts mit Militär-Märschen zu tun, auch wenn einige Songs Verweise darauf haben. Doch das ist mit viel Augenzwinkern versehen, und musikalisch sind sie dann doch eindeutig dem Jazz verbunden. Dabei kann man feststellen, dass sie sich stilistisch nicht vollends festlegen lassen wollen, und dennoch fällt die Musik nicht so aus dem Raster.
Am mutigsten sind und am meisten aus den Fugen geraten A Tonic For The Troops beim Opener „The Capitulation Of Alexandra“, wo sie mit dem Tempo manchmal exakt umgehen und dann doch Raum für Improvisation geben und auch mal alles auftürmen und andere Wege beschreiten. Nach diesem Opener bewegt sich das norwegische Quartett in ganz gelassenen Gefilden, und so ist „Mar´s Lament“ fast schon smoothiger Bar-Jazz, aber mit keinem Klischee. Manchmal bieten die Vier auch mal weiten Klang, auch gibt es manchmal durchaus kraftvolle Momente, die aber das Album nicht überfrachten.
A Tonic For The Troops bieten auf „Ambush“ Jazz mit Leidenschaft und kleinen Spleens, die sich aber nicht im Sound widerspiegeln.
Erschienen bei: Odin Records