Submarine FM – Crawl
Seit 2013 tauchten Submarine FM auf und brachten beharrlich immer wieder EPs raus; der Einfachheit halber, und vor allem, weil es keine Vertriebsmöglichkeiten gibt, gab es die meisten in digitaler Form, dafür sechs Stück an der Zahl. Nun hat der französische Musiker und Produzent sein erstes Album herausgebracht.
„Crawl“ heißt es, und bei diesem muss man nicht kriechen, Tanzen ist eher die richtige Beschäftigung. Wobei das U-Boot-Radio nicht an allen Ecken die Beats bollern lässt. Man muss auch gestehen, dass man sich an einigen Stellen an Raves der Neunziger Jahre erinnert, wo man sich in abgelegenen alten Fabrikhallen traf.
Als bestes Beispiel ist „Akinator“ zu benennen, bei dem dann auch noch schnell laufende House-Samples für Schwung sorgen. Dazu dann kraftvolle Bässe, die einen an Drum & Bass Zeiten erinnern. Auch sonst ist es nicht so, dass sein Sound gezielt den Zeitgeist treffen möchte. Das ist nicht schlimm, denn es ist auch nicht so, dass es hier angestaubt wirkt. Es ist halt seine DNA, aber mehr in der Geschichte des Techno und Drum & Bass verhaftet. Wobei hier Referenzen nicht so offensichtlich dargelegt werden, und das ist schön.
Das beste Stück ist sicherlich „Happiness Manager“, das zwar durchaus technoid ist und auch düstere Stränge hat, aber zu dem sich dennoch farbenfrohe Synthie-Klänge gesellen und bei dem der Verlauf der Beats sich auch im Feinen ändert. Man muss auch gestehen, dass Submarine FM bei „Mole Asmar“ freakige Ambient-Sounds erlebt und das durchaus spannend zu hören ist. Klar, einen Innovationspreis wird Submarine FM nicht gewinnen, aber es gelingt, Retro-Sound spannend und mutig klingen zu lassen.
Erschienen bei: Slab Note