Portmonee – 404
Im Internet kommt oft die Fehlermeldung „404“, die bedeutet, dass die angegebene Seite nicht gefunden wurde. Es ist aber auch der Name des Albums der Band Portmonee. „Wirf dein Kleingeld weg und nimm’s staubige Kreuz von der Wand, der neue Messias hat jetzt sechs Köpfe, heißt PORTMONEE und kommt aus Berlin-Moabit.“ steht auf deren Facebook-Präsenz, und das klingt schon nach sehr viel Selbstbewusstsein.
Aber kommen wir nochmal zurück zum Albumtitel: „404“ passt, denn viele Trend-Twens wissen manchmal nicht genau, wo sie stehen und wo es hingeht. Man muss Ausbildung oder Studium schaffen und dennoch immer online in den sozialen Medien sein und dann auch noch die realen Netzwerke irgendwie bezwingen. Es geht um die Liebe, aber es wird auch Kritik geäußert. Alles aber nicht so sehr, dass der Mittelfinger kraftvoll erhoben wird. Muss ja auch nicht immer sein, denn selbst Heaven 17 haben in den Achtzigern ihren Protest in tanzbares Gewand gepackt.
Auch die Musiker aus unserer Hauptstadt schaffen es, Songs zu schreiben, die einen auf die Tanzflächen ziehen können. Das klappt besonders gut bei „Chilli“, einer schnellen Gitarren-Nummer, und auch „Sonnenallee“ ist herrlich flott.
Was Portmonee hier auch ganz gut hinbekommen, ist, dass sie bestimmt auf einem Konzert ähnlich mitreißen können wie Kraftlub, aber es gibt ein paar Unterschiede. Portmonee mischen Alternative Rock mit Pop, aber auch Indie-Gitarren-Pop, auch für Elektronisches ist ein wenig Platz, und man spürt auch Funk. Das zusammen passt ganz gut und sorgt für viele Ohrwurm-Momente. Für Fans von Annenmaykantereit, Paula Jets, Kraftklub oder von wegen Lisbeth.
Erschieneen bei: Pop-Up Records