Rosalia – Lux
Irgendwie schafft es Rosalia sich mit jedem Album zu steigern. Dabei geht sie auch noch klug zu Werke und kopiert ihre bisherige (Erfolgs)Formel nicht plump. Sie erfindet sich neu. Ein Beispiel ist dass sie auf dem letzten Album „Motomami“ sie fast nackt zu sehen ist und auf dem neusten Werk „Lux“ sieht man sie als Nonne.
Wobei das neues Album von den Texten Herr nicht zwingend zugeknöpft daher kommt. Es geht um Liebe und Sex aber auch um Schmerz, Erfahrung aber auch um Glauben. Ganz speziell geht es auch um eine Trennung, die sie verarbeitet hat. Man merkt dass in den Texten einen Spagat wagt und dieses gekonnt hinbekommt. Auch ungewöhnlich ist dass die meisten Songs in ihrer Muttersprache spanisch gesungen wird.
Die katalanische Sängerin wagt auch musikalisch viel. Sie definiert, die Pop-Musik neu oder hat sie sich von diesem Genre diesmal komplett abgewandt? Schwer zu sagen! Man kann sagen dass die Arrangements meist aus der klassischen Musik stammen und Streicher und viele Klaviermomente zu finden sind. Dabei bereichert sie es mit elektronischen Beats, Wall of Sounds und Störgeräusche.
Sie beweist innovativen Mut und deswegen passt es dass sie mit Yves Tumor und Björk die Single und Hit „Berghain“ aufgenommen hat. Dieser ist zerbrechlich und dennoch voll mit beeindruckenden Bombast und großem Chor. Toll, ist bei diesem Lied, dass sich keiner der drei großen Künstler sich nach vorne drängt, alle sind gleichberechtigt.
Die anderen Lieder sind mal sehr leicht gestaltet und in anderen Songs wird dann mächtig aufgefahren Bei „La Perla“ hört man einen Walzertakt und dennoch hat dieser Song auch etwas Verspieltes. Latin und Flamenco-Klänge liefert sie bei „Mundo Nuevo“. Egal welchen Song man hört, „Lux“ ist immer spannend und beeindruckt immer mit Finesse. Eines der Alben des Jahres!
Erschienen bei: Epic / Sony
