Fat Dog – Woof
Als KLF damals bei ihrem Hit „What Time Is Love“ den alten Proto-Punk-Klassiker „Kick Out The Jams“ von MC5 sampelten, war das clever. Bill Drummond und sein Verbündeter haben damit bereits 1990 bewiesen, dass die Energie von Garage-Punk eine ähnliche ist, wie damals auf einem illegalen Rave.
Der Opener „Vigilante“ von Fat Dog funktioniert fast so ähnlich. Gut, der anfänglich ins Mikro gebrüllte Schlachtruf „Lets Fuckin“ ist ein ähnlicher wie damals MC5 und auch danach geht es ähnlich weiter. Es werde Techno Geschirr herausgeholt und beim Gesang ist man durchaus theretralisch. Manchmal erinnert die Musik und gerade bei diesen Song an Laibach.
Es wird bei fast allen Liedern aus allen Kanonen Dynamik gefeuert und wenn man vielleicht etwas fies sein will, könnte man sagen dass „Woof“ irgendwie klingt als hätten die besagten Laibach eine Platte mit Scooter aufgenommen. Das komische daran ist, dass man es beide Parteien zutrauen würde. Wobei es doch ein paar klare Abgrenzungen und damit ist nicht gemeint dass Fat Dog halt nicht so freudig covern wie beiden Bands. Zudem wollen Fat Dog hier nicht die Musik albern vortragen.
Für die Londoner-Truppe ist die Freisetzung von Endorphinen und Euphorie einer der Hauptantriebe. Und man kann sich wirklich gut vorstellen, dass diese Band jedem Konzert und Power freisetzten dass selbst der hüftlahmste Besucher mit durchgeschwitzten Haaren nach Hause geht. Ebenso drückt der Sound einen ein fettes Grinsen ins Gesicht, zumindest auf einem Gig.
Ja, es geht hier um Dynamik und Wucht und beides wird aus allen Rohren gefeuert. Dass die Mischung auch ein wenig Gaga ist, hat man schon gemerkt, da ich Scooter ins Spiel gebracht habe. Aber irgendwie hört man auch arabische Melodien, Bass-Massaker, Surf-Gitarren, irgendwie nimmt man auch Ska wahr und dann noch die ganzen Referenzen. Produziert hat „Woof“ James Ford (Simian Mobile Disco) und der hat zusammen mit Fat Dog puren Wahnsinn auf dieses Album gepresst.
Erschienen bei: Domino Records