Avey Tare – 7s

Mit seiner Band Animal Collective ist Avey Tare schon immer sehr produktiv gewesen und hat es sogar geschafft, mit psychedelischen Musik in den amerikanischen Album-Charts in den ersten zehn Plätzen sich zu platzieren.

Das verwundert, denn ihre Musik bräuchte mehr als zwei Ohren und mehr als ein Gehirn, um all das zu verarbeiten. Manchmal erschließt sich aber auch dann die Musik nicht immer, aber in den meisten anderen Augenblicken flasht einen das Gehörte. Es verwundert nicht, dass es bei seinen Solowerken kaum anders ist.

„7s“ ist sein viertes Solo-Album als Avey Tare, einige hat er mit seinem Band-Kollegen Noah Lennox alias Panda Bear aufgenommen. Auch „7s“ ist ein Album, welches seiner Hauptband nahe steht, und dennoch ist es zumeist handzahmer als die Animal-Collective-Platten. Am besten kann man es bei dem über acht Minuten langen „Sweeper´s Grin“ erkennen. Im Herzen ist es ein Folk-Song, welchen man vor 15 Jahren sicherlich als Freak-Folk deklariert hätte. Dabei klingt der Song ein wenig wie ein verwunschenes hawaiianisches Seefahrerlied. Vielleicht auch ein schelmischer Moment von Avey Tare.

Auch der Opener „Invisble Darlings“ hat etwas schelmiges, denn dieses leicht geschichtete Klavierstück ist immer kurz davor, ein Hit zu werden. Doch sobald es tatsächlich eingängig wird, wird die Melodie dezent verworfen. „The Musical“ wird sicherlich nicht als Broadway-Stück bekannt werden, ist aber ungemein sanft. Mit „Cloud Stop Rest Start“ hat Dave Porter, wie er bürgerlich heißt, einen disharmonisches Rock-Song geschrieben, der vor allem durch den wuchtigen Takt Mut zeigt.

„7s“ ist ungewöhnlich zugänglich, zumindest soweit es im Kosmos von Avey Tare möglich ist. Man kann auch sagen, dass mit „7s“ ein neuer Teil in der Klangwelt des Künstlers eröffnet wird.

Erschienen bei: Domino / Goodtogo

https://www.aveytare.com/