No Trigger – Dr Album
Als der Melodic Punk gerade am Abebben war, da gründete sich die Band No Trigger. Das war kurz nach dem Millennium, und 2003 brachten sie ihre erste EP in DIY-Manier heraus. Es dauerte noch drei Jahre, bis das erste Album „Canyoneer“ herauskam, das dann eine Hommage an Neunziger Jahre Punk war.
Man merkte, dass die Band diesen Sound liebt. Weshalb es sechs Jahre bis zum Nachfolger „Tycoon“ dauerte, bei so viel Leidenschaft zu dieser Musik, ist doch verwunderlich. Infolgedessen muss man sich mehrfach die Augen reiben, denn nach zwölf Jahren kommt das dritte Werk der Band aus dem amerikanischen Worcester heraus.
Das kommt in bester Manier daher, denn die 13 neuen Songs kommen mit einer punktypisch kurzen Spieldauer aus. Zudem kommen die Lieder immer wunderbar direkt auf den Punkt und haben auch oft tolle Dynamik und Kraft. Der beste Beweis kommt gleich als erstes: „Antifantasy“, ordentlich Druck und auch Wut setzten sie frei. Dabei geschieht es nicht dumpf, indem man nur Dampf erzeugt. Lieber verwendet man tolle Melodien, Momente, in den man sich bewegt, einige Arschgeigen wie Nazis benennt, und gesanglich geht es forsch zur Sache, dazu gerne mehrstimmiger Gesang, und auch Sprechgesang wird angewandt.
Ergibt mitreißenden PunkRock, und so gehen eigentlich alle Songs zu werke. Manchmal gibt es auch Stimmen aus dem Off, manchmal ist es chaotisch, und in anderen Momenten geht es geradlinig zu. Das Tempo ist meist schnell, und bei Songs wie „Acid Lord“ geht es sogar ein wenig psychedelisch zu. No Trigger haben nach all den Jahren nicht verlernt, wie Melodic Punk klingen muss und bauen auch immer tolle Gimmicks ein.
Erschienen bei: Red Scare