Los Bitchos – Let The Festivities Begin!

Die Decke ist einem schon lange auf den Kopf gefallen, denn viel zu lange gab es kaum Möglichkeiten, ausgelassen zu tanzen, und auch die Festivalsaison ist mehrfach ausgefallen Man ist ausgehungert und möchte die Pandemie und den Krieg am liebsten wegtanzen. Das Debüt „Let The Festivities Begin!“ von Los Bitchos ist der perfekte Komplize für dieses Unterfangen.

Zudem kann man bei diesem Debüt auch sagen, es mit einem Unikat zu tun zu haben. Denn Serra Petale, Agustina Ruiz, Nic Crawshaw und Josefine Jonnson packen viele Genres unter einen Hut. Dabei sind unterschiedliche Genres dabei, die auf den ersten Blick nur schwerlich zusammenpassen. Man muss sich das mal vorstellen, dass die vier Damen aus London hier Surf-Sound mit leichten Stoner- Gitarren zusammen mischen. Dazu süßliche Psychedelica, und das ganze wird dann zum Tanzen gebracht von Latin Cumbia-Rhythmen. Das ganze klingt, als würde es kentern wie ein Ruderboot auf hoher See, doch das Gegenteil ist der Fall.

Denn „Let The Festivities Begin!“ beeindruckt sofort mit der Leichtigkeit, wie sie einen in den Bann nimmt. Sofort hat man das Gefühl, tanzen zu wollen, und bei Songs wie „Change Of Heart“ kann man sogar in Ekstase geraten. „Try The Circle“ ist ein wilder psychedelischer Ritt mit kraftvollen Gitarren, die dann auch den Twang spielen und auch ist es wunderliche Beat-Musik. Der Opener „The Link Is About To Die“ auch eine Hommage an die Siebziger-Jahre-Band The Incredible Bongo Band, und vielleicht wird das Stück von Los Bitchos ja irgendwann annähernd gleich oft gesampelt. Wer beim hymnischen „Pista (Fresh Start)“ keine gute Laune bekommt, dem ist nicht mehr zu helfen. Auffallend ist, dass auch gerne indische Akzente gesetzt werden, wie bei „FFS“.

Die Damen aus London lassen lieber ihre Musik sprechen und verzichten dafür nahezu fast komplett. Manchmal wünscht man sich das aber auch, denn man fragt sich ob ein zweites Album mit gleicher Art dann auch genauso entzückt. Dennoch ist „Let The Festivities Begin!“ die perfekte Platte für diese schwierige Zeit und ist irgendwie auch einer der kleinen Lieblinge des Jahres 2022.

Erschienen bei: City Slang

https://losbitchos.com/