Jembaa Groove – Susuma
2020 fing alles mit Corona an, und man müsste mutmaßen, ob ausgerechnet in diesem Jahr sich entweder besonders wenige oder besonders viele neue Bands gegründet haben. Statistiken gibt es darüber nicht. Fest steht, dass sich Ende des besagten Jahres der Bassist und Komponist Yannick Nolting und Sänger und Perkussionist Eric Owusu trafen und die Band Jembaa Groove gründeten.
So beschäftigten sie sich damit, eine gemeinsame musikalische Sprache zu finden, und das haben sie intensiv getan, weitere Mitstreiter wurden gefunden, und schnell einigte man sich auf Afro-Soul, und ebenfalls recht schnell fingen die Aufnahmen für ihr Debüt „Susuma“ an. Dieses kann sich hören lassen, denn es ist erstaunlich stimmig, und besonders angenehm ist, dass hier immer der Groove vorhanden ist, aber nicht zwanghaft daher kommt.
Das soll bedeuten, dass die Berliner Truppe nicht den Groove wild und unkoordiniert umherhopppeln lässt und auch, dass die Songs nicht schnell durchflitzen. Jembaa Groove lassen sich Zeit und beherrschen das Kunststück, afrikanische Musik auch mal zurückgelehnt zu präsentieren, und das ist halt nicht selbstverständlich. So erlebt man mit „Susuma“ ein Album, das zwar Afro-Sound authentisch präsentiert, aber nicht einmal in Klischees tappt. Dennoch ist in „Susuma“ alles drin, was man braucht, vor allem Musik aus Ghana und Mali sind hier fester Bestandteil wie Adowa, Wassoulou und am bekanntesten sicherlich der Highlife-Sound. Doch es ist kein Kessel Buntes, denn alles passt zusammen und ist immer herzvoll und hat Seele in sich.
Da ist es auch egal, dass „Susuma“ musikalisch sich meist eher in den siebziger Jahren aufhält, und wenn man ehrlich ist, macht auch diese Tatsache dieses Erstlingswerk nur noch schöner.
Erschienen bei: Agogo Records