Lady Wray – Piece Of Me
Auch wenn „Piece Of Me“ erst ihr zweites Album ist, hat Lady Wray schon viel im Musikbiz erlebt. Immerhin war sie Backgroundsängerin bei vielen HipHop-Musikern und hat auch mit vielen Größen wie Missy Elliott, Ol Dirty Bastard, Big Boi von OutKast und auch mit den Blues Rockern von The Black Keys schon zusammen gearbeitet.
Sie kennt also den ganzen Tourstress und die langen Nächte im Studio. Ihre eigene Karriere hat sie dabei lange hintan gestellt, bis ins Jahr 2016. In diesem Jahr kam ihr Debüt „Queen Alone“ heraus und traf den Nerv des Retro Souls. Jetzt ist natürlich dieses Genre schon ein wenig überschwemmt, aber dennoch sind viele Perlen dabei.
Auch der Nachfolger „Piece Of Me“ sticht heraus, und da trägt schon gleich der Opener „I Do“ zu bei. Denn es ist auch eine Kunst, es langsam angehen zu lassen, aber dieser Einstieg wird galant und zeigt, wie präsent sie als Sängerin ist. Dabei umgarnen die klassischen Soul-Instrumente, allen voran die dezenten Bläser, ihre Stimme, und man versteht bei dem Song das Wort Lady in ihren Namen. Beim nachfolgenden „Through It All“ geht es dann schon spürbarer funkiger voran, was vor allem auch am Gesang der Sängerin liegt und dem himmlischen Background. Erwähnen muss man auch den schnellen Rhythmus.
Bei „Piece Of Me“ singt sie leicht klagend und kitzelt dabei die sanfte Kraft aus ihrem Timbre heraus, dabei ist auch hier wieder das Tempo eher langsamer aber insgesamt gehaltvoll. „Come On In“ ist sicherlich eines der schönsten Stücke, das Klavier ist hier ein wenig düster, und dazu ein Song, der auch ein wenig Jazz in sich hat, genau wie Stax und Motwon-Sound. Der Beat von „Beauty In The Fire“ wird bestimmt nochmal gesampelt, und irgendwie ist dieser Song auch leicht psychedelisch. „Game People Play“ ist klanglich schön verschwommen, und die Bläser blasen den Blues, aber die Stimme ist dann wieder voller Leidenschaft, und „Thank You“ hätte auch eine Amy Winehouse nicht besser hinbekommen. Vielmehr Lob kann man dann auch kaum geben.
Erschienen bei: Big Crown Records