Aksak Maboul – Redrawn Figures 1

Wenn eine Band sich 1977 gegründet hat und bis heute existiert, dann geht man davon aus, dass sie es sich heutzutage schon gemütlich gemacht haben und keine Wagnisse mehr eingehen. Doch das trifft auf Aksak Maboul nicht zu. Diese haben sich im besagten Jahr zusammengefunden, die Gründer sind Vincent Kenis und der Crammed-Disco-Label-Besitzer Marc Hollander.

Das ist der feste Kern, und Letzterer ist in seiner Heimat Belgien auch so etwas wie ein Held des Alternative, und seine Band The Honeymoon Killers genießt Legendenstatus. Aksak Maboul haben den gleichen Status und sind seit 2014 wieder richtig produktiv, 2016 gab es auch ein Tribute-Werk. Irgendwie hat sich die belgische Band geschmeichelt gefühlt, und so haben sie ihr 2020 erschienenes Doppelalbum „Figures“ jetzt in viele fremde Hände gegeben.

„Redrawn Figures 1“ ist der Name, und hier bearbeiten unterschiedliche Künstler die Stücke des letzten Albums. Das meiste sind Remix-Versionen, und diese sind auch unterschiedlich. Spooky-J nimmt „Un Caid“ komplett auseinander und zerhäckselt das Stück. Die Weilheimer von The Notwist gehen behutsamer mit „Tout A Une Fin“ um und machen sanften elektronischen Folk daraus. Der unterschätze Felix Kubin macht aus „Retour Chez A.“ verlangsamte Cosmic-Disco. Einige ihrer Stücke knöpfen sich Aksak Maboul selbst vor und beweisen auch da Mut.

Zwei Lieder werden gecovert: Matias Aguayo macht aus „Anatomy Of A Dreamuscule“ einen Hybrid aus Elektronik, Gitarren-Musik und irgendwie auch Jazz. Und Cate Le Bon verwandelt „Sophie La Beyue“ in ein dunkles Indie-Lied. Man muss Aksak Maboul wirklich bewundern, dass sie nach über 40 Jahren noch soviel Mut haben.

Erschienen bei: Crammed Disc

aksakmaboul.bandcamp.com