The Buttshakers – Arcadia
„Arcadia“ ist das mittlerweile fünfte Album der Band, die seit nun fast 15 Jahren sich dem Soul und Funk verschrieben fühlt. Doch diesmal soll es anders sein, denn es ist das dunkelste Album in der Geschichte der amerikanisch-französischen Band. Klar, im Musikalischen kann man dazu auch ein wenig finden, und dennoch bezieht sich diese Aussage vielmehr auf die Musik.
„Arcadia“ ist der politischste Langspieler der Buttshakers. Und wie wir alle wissen, ist die Welt seit langer Zeit irgendwie in Schieflage geraten. Allerdings ist die Kritik hier vor allem an die USA gerichtet. Als sich die Band an das Album gemacht hat, da war Donald Trump noch an der Macht, und die Black-Lives-Matter-Bewegung hatte sich formiert. Diese Situation kritisieren The Buttshakers hier durchaus mit klaren Worten.
Dennoch bleibt die Band sich musikalisch treu, hier gibt es Soul und Funk der alten Schule, der irgendwo zwischen den sechziger und siebziger Jahren dingfest gemacht werden kann. Dabei hat die Musik ordentlich Hitze, die hier freigegeben wird, was auch an der wirklich kraftvollen und energiegeladenen Stimme von Ciara Thompson liegt.
Die kann sich hören lassen, und jede Band in diesem Genre wird diese raue Stimme gerne ihr Eigen nennen. Diese hat bei jedem Bestand, und manchmal ist sie so präsent, dass man nicht sofort bemerkt, wie gut die Band ist. Die Orgel so warm, die Bläser immer auf den Punkt, der Rhythmus passt, und zusammen haben sie eine gleichwertige Power wie ihre Sängerin.Was sie zusammen aber gut beherrschen, ist das Dezente, auch mal Pfade zu verlassen und dann auch mal lässigen Gospel, ein bisschen Blues, Jazz im Klanggetriebe und auch ganz dezent coolen Blaxplotion. Dabei hat es immer jede Menge Drive, ohne dass der Motor übersteuert oder unkontrolliert hochtourig fährt. Und dass dann auch noch kritische Themen aufgegriffen werden, macht „Arcadia“ nur noch beeindruckender.
Erschienen bei: Underdog Records / Broken Silence