Soundtrack – Sargnagel – Der Film
„Sargnagel“ ist ein Film, der nahezu nur in österreichischen Kinos gelaufen ist. Lediglich bei den Hofer Filmtagen wurde der Film zumindest in Franken gezeigt. Ansonsten ist „Sargnagel“ hier nicht zu sehen, was ein wenig schade ist, denn die Kulturlandschaft aus diesem Land hat ja vor geraumer Zeit viel Aufmerksamkeit bekommen.
Im Film findet man nämlich jede Menge Künstler der Wiener-Kulturszene, und einige davon haben dann auch Cameo-Auftritte, wie die Drehbuchautorin Stefanie Sargnagel. Ein weiterer stammt von Voodoo Jürgens, der die Hälfe des Soundtracks beisteuert, Und diese Filmmusik ist wie eine Juke-Box, die irgendwo in einer Eck-Kneipe steht, wo halt sonderbare Gestalten sich tummeln. Und dennoch würden einige Stücke in diesem Etablissement unpassend wirken, denn dazu ist die Musik doch zu bunt.
Die Stücke, die man auf „Sargnagel“ findet, sind zum Teil schon veröffentlicht, und Einiges ist neu. Hier an der Kieler Förde hingegen werden die meisten Lieder neu sein. Betrachten wir die acht Stücke von Voodoo Jürgens: Der Einstieg verwundert, das ist „Warberl Techno“, welches im Titelnamen gut umschrieben ist, aber ungewohnt für den Künstler. Da passt „Wer is er?“ besser, da erlebt man seine Mundart zu schiefen Arrangements.
Auffallend ist, dass er diesmal auch ein paar Instrumentalstücke ausgesucht hat. „Tounze“ ist dann ein richtiger Schunkler für die besagte Kneipe. Von dem Rapduo Klitclique gibt es fünf Stücke, und „Auto“ war in Österreich schon ein wirklich frischer Hit der beiden Damen, die hier auf unorthodoxe Art sagen, dass der Spaß nicht nur für Männer erfunden wurde. Auch „Cherie, Je Suis 1 Genie“ kennt man schon von ihrem Langspieler „Schlecht im Bett, Gut im Rap und passt nicht in die Eckkneipe. In Insiderkreisen kennt man dann auch die drei Stücke von Fauna, KMT und Gebenedeit. Dieser „Sargnagel“ Soundtrack ist vielseitig, bejubelt das Leben, zeigt aber auch Missstände auf. So wie der Film auch.
Erschienen bei: Lotterlabel