Sir Simon – Repeat Until Funny

Es gibt Musiker, die halten sich im Hintergrund auf, besitzen aber Fähigkeiten zu mehr. Davon gibt es sicherlich viele, und Simon Frontzek zählt eindeutig dazu. Schließlich zählt er seit einigen Jahren zu den besten und wichtigsten Produzenten von Indie-Musik hierzulande. So hat er Madsen und auch Thees Uhlmann bei den letzten Alben in Form gebracht, und bei Tomte gehörte er zuletzt auch zum Line-Up.

Von daher war Simon Frontzek immer beschäftigt, und vielleicht war es Zeitmangel oder vielleicht doch schlicht der Nicht-Kuss der Muse, warum das dritte Album erst nach zehn Jahren Pause erscheint. “Repeat Until Funny“ heißt es und startet schon gut. Der Opener „A Little Less Bored“ ist für Sir Simons Verhältnisse ungemein eingängig und schwungvoll. Der Song ist schon ein richtig kleiner Indie-Hit, wie man ihn sonst von Bands wie The Postal Service oder Death Cab or Cutie in deren Hochphase kennt.

Auch das nachfolgende „Strangers & Ghosts“ zeigt, dass Simon Frontzek nichts verstecken muss, und so klingt dieser wie ein unveröffentlichter The-Notwist-Song, der aber Kraft und Drive aus dem Akustischen zieht. Ja, die meisten Songs sind aber dennoch im ersten Augenblick eher ein wenig schüchtern und auch melancholisch. Und einige Momente erschließen sich erst später, wenn man das Album seine Wiederholungsrunden ziehen lässt. Dann blühen die Songs auch langsam auf, selbst wenn sie so schwermütig getragen sind wie „Singer Not The Song“.

Erwähnenswert ist, dass Simon Frontzek hier seine Bekanntheit genutzt hat, und so sind Thees Uhlmann und Sven Regener als Gäste dabei, aber diesmal sind sie im Hintergrund und spielen brav die Instrumente. Es geht also auch andersherum.

Erschienen bei: Grand Hotel Van Gleef / Indigo

www.sirsimon.de