Burkini Beach – Best Western

„Best Western“ ist das zweite Album des Musikers Rudi Maier, der sich hinter dem Namen Burkini Beach verbirgt. Man würde vermuten, dass wenn ein Album in Zeiten von Corona und Lockdown entsteht, es schwermütiger ist als der Vorgänger. Doch das ist in diesem Fall anders, denn beim Debüt „Supersadness Intl.“ war der Name schon Programm.

Doch der Mann aus Landshut hatte es damals nicht leicht, so thematisierte er Einsamkeit und Selbstzweifel. Doch bei „Best Western“ hat er den Kopf aus dem Sand gehoben und ist nun sichtbar wie die vier Pfauen auf dem Cover. Trotzdem findet man hier keine überschwänglichen Songs, die man im allgemeinen als Hits bezeichnet. Zumindest nicht solche, denen man im Alltag begegnen kann. Denn Rudi Maier hat ein Händchen für feine kleine Melodien und weiß auch, wie man sie ansprechend arrangiert. Alles ist im Kleinen und Unscheinbaren schön ausgeschmückt.

Beim Opener „The Same Procedure“ oder auch bei „Sad Songs“ und ein paar anderen ist das Tempo zwar langsam, aber diese Songs berühren einen dann ganz besonders, obwohl diese Lieder eigentlich unaufgeregt arrangiert sind. Manchmal wagt Rudi Maier auch mehr, wie bei „Best Western“, wo der Sound leicht angeraut ist und auch Streicher untergemischt sind. „Crying At The Sunshine“ hat ganz verdeckte leichte Country-Anleihen und ganz nebenbei eine sehr herrlich liebliche und unbeschwerte Melodie.

„Life Might Be A Deep Fake“ ist dann ein wenig schwungvoller und tänzelt sogar leicht verlegen. Bei „The Load Out“ covert Rudi Maier Jackson Brown und macht den Song zu seinem eigenen. Eine Tatsache sollte man über „Best Western“ noch wissen: Sven Regener spielt hier die Trompete, Thees Uhlmann und Sebastian Madsen sind für die Gitarren zuständig, und Simon Frontzek hilft auf „Best Western“ überall mal aus.

Erschienen bei: Grand Hotel Van Cleef / Indigo

www.burkinibeach.com