Anika – Change
Man kann Anikas zweites Album „Change“ eher als ein Debüt betrachten, denn ihr eigentliches Debüt „Anika“, welches vor elf Jahren auftauchte, war eher ein Cover-Album. So betrachtet, ist „Change“ ihr erstes Werk mit eigenen Stücken (Ausnahmen findet man auf ihren Singles).
Bei „Change“ bleibt aber dennoch viel von der DNA der umtriebigen Musikerin erhalten. Sie ist neben Musikerin auch DJane, Moderatorin für Musiksendungen und ehemalige Politik-Journalistin und hat bei ihrem Coveralbum einen eigenen Sound erschaffen. Eine Art düstere und klaustrophobische Variante von TripHop, die manchmal klingt wie ein abgenudeltes Tape von Portishead. Da passt es auch, dass „Change“, auf dem Label von Portishead-Musiker Geoff Barrow erscheint.
Der Sound ist gewohnt dunkel und hat noch immer charmanten DIY-Charme, und dennoch hat man das Gefühl, dass es diesmal zugänglicher ist. Man kann sogar so weit gehen und sagen, dass die Britin in diesem schwermütigen Konvolut irgendwie doch eingängige Melodien eingebunden hat. Es ist sogar Pop, nur in anderem Kontext. Natürlich keiner im klassischen Sinne, denn viel zu eigen ist ihre Musik und viel zu stark die Melancholie.
Man könnte es besser umschreiben, wenn man sie mit der deutschen Legende Nico vergleicht, denn die hat auch eine ganz eigene Ästhetik im Sound, aber auch im Gesang. Und das hat Anika auch und ähnelt der Dame, die um The Velvet Underground berühmt wurde. Eine gewisse Kühlheit und Distanz sind auch bei Anika da, und das mit dem Sound macht diese Musik so einzigartig.
Erschienen bei: Invada / PIAS
anika-music.com