Uzul – Evolve
Eine Plattenhülle, die gestaltet ist wie ein Bilderrahmen, da vermutet man doch menschliche Folk-Musik dahiner. Doch weit gefehlt, das Debüt „Evolve“ von Uzul hat keine sanfte Akustik-Gitarre zu bieten. Aber Uzul aus Lyon hat schon viel erlebt und begann seine Laufbahn Mitte der Neunziger als Sänger in Reggae-Bands wie High Tone und Kaly Reggae Dub. Aus letzterer wurde die Legenden-Band Kaly Live Dub, wo er mit elektronischen Geräten wie Samplern tätig war.
2007 wagte er seine ersten Alleingänge, war aber auch Mitglied bei einem Breakbeat-Act und einem gewagten HipHop-Projekt, welches Noise mit eingebunden hat. Zudem hat er auch bei einer Techno und UK.Bass-Truppe namens 4Getmenot mitgewirkt. Nun ist er ganz und gar alleine als Uzul unterwegs und führt die Geschäfte von 4Getmenots alleine fort. Denn im Prinzip sind die Komponenten gleich geblieben, nur dass die Bässe noch auf eine andere Art und Weise zusätzlich betrieben werden.
Es wimmelt hier von jeder Menge dezenten Dub-Sounds, die hier die Bässe zum Wummern bringen. Dennoch werden Fans des Dub hier weniger ihre Freude haben, denn die Musik ist doch eindeutig von elektronischer Natur geleitet, und Stücke wie „Aquatic“ können auf einem elektronischen Tanzflur bestimmt für Furore sorgen, da es der Franzose versteht, Dynamik nicht zu druckvoll sich entladen zu lassen und dennoch Energie freisetzen kann. Dabei schafft er es, in elf Songs auch noch klammheimlich so unterschiedliche Genres wie Tech-House und sogar Spuren von TripHop in seine Musik einfließen zu lassen. So entsteht ein urbanes Bass-Techno Werk, welches durchaus auch einen gewissen Retro-Chrame hat und dennoch im Hier und Jetzt ans Ziel kommt.
Erschienen bei: Jarring Effects