Boundaries – Maidan

Vor circa zwei Jahren brachten Boundaries ihre erste EP heraus, die sie schlicht „Boundaries“ betitelten. Die war ungemein vielversprechend, und man war gespannt auf das Album. Nun hat es doch etwas gedauert, aber das Warten hat sich gelohnt. Denn „Maidan“ reiht sich ein in die Folge von packenden PostPunk-Platten, die in den letzten Jahren heraus gekommen sind.

Dabei gelingt es der Band aus Dänemark, ungemein dichte Momente zu erschaffen, bei denen kein Sonnenstrahl durchschimmern kann und die dabei durchaus auch wuchtig anmuten, wie „Witness“, bei dem vor allem die Gitarre auffällt und für fast schon klaustrophobische Einsamkeit sorgt. Beim Gesang vom Frontmann, der wunderbar den Grabgesang beherrscht, muss man, auch wenn es abgedroschen klingt, gestehen, dass Ian Curtis hier nicht weit ist. Zugegeben, ein wenig freundlicher wirken die Dänen und der Gesang schon, aber halt nur in feinen Nuancen, wie bei der Ballade „Infefinite Hours“, das aber in seiner Langsamkeit durchaus bedrohlich klingt.

Dass es bei „Maidan“ auch Referenzen zu erkennen gibt, ist auch klar, und so klingt „Separation Song“ wie ein verdammt guter Echo-&-The-Bunnymen. Die Wucht von „Reeds“ findet man auch bei den achtziger Jahre Alben von Killing Joke. Was diesen Langspieler auch besonders macht, ist, dass sie zwar auch ein paar Hits wie „Mirror´s Image“ zu bieten hat, aber es sich dennoch nicht einfach gemütlich macht und den einfachen Weg wählt. Da werden auch mal Wall Of Sounds aufgebaut, die einen fast erdrücken. Doch das macht „Maidan“ gerade so spannend, und diese große Portion an Weltschmerz, der hier auftaucht ohne jedoch in Selbstmitleid zu ertrinken. Dafür bringen Boundaries es in gekonnter Kraft hin. Großartig!

Erschienen bei: Pop Up Records

boundariesdk.bandcamp.com