WILD – Going Back
Manchmal hat man das Gefühl, dass einige Bands nicht auf den großen Durchbruch aus sind. Auch die Band WILD erweckt das Gefühl, denn wie soll man nach einem Act mit diesen Namen eine erfolgreiche Internetsuche starten? Auch mit Zugabe des Albumtitels „Going Back“ ergeben sich nur wenig bessere Treffer. Man kommt eher auf den Buschbrand in Australien.
Dabei ist die Musik des Trios durchaus etwas, das gerne gehört wird und auch im alten Medium Radio Platz findet. Gut, die große Welle an sanftmütigem Folkpop ist schon etwas her, und genau in diese Richtung geht die Musik auf diesen Debüt. Musik, die weniger den Songwriter-Aspekt oder den Folk-Duktus verfolgt. Dafür setzen die drei Musiker aus Los Angeles vielmehr auf viele Harmonien und Melodiebögen, die so groß sind, dass man ihnen nicht entkommen kann.
Dabei sind nicht alle Songs zwingend packend und manchmal schon fast zahnlos. In diesen Momenten klingt das niedlich mit dem Gesang von Sängerin Lauren Luiz, aber eben auch so aufregend wie das Lesen einer Versicherungsbroschüre. Spaß macht die Musik, wenn einen die Melodien mitreißen wie beim Titelstück, bei dem der Gesang einen zum Mitsummen animiert, die Arrangements so süffig sind wie ein guter Wein und einen das Lied wirklich mitnimmt. Das sind die Stärken von Wild, und das macht dann auch Spaß.
Auch „This Is Our Time“ kann viele Menschen erreichen und versteht es, sich zurückzunehmen und hat dennoch einen Refrain, den man sofort mag. Solche Momente wünscht man sich ausschließlich, dann würde man das Album gegen eines von Passenger tauschen.
Erschienen bei: Nettwerk