Martin & Garp – Sentimental Fools

Lange Zeit war Phil Martin im Soul und Jazz aktiv, bekannt als Musiker und auch Produzent. Jetzt hat er sein musikalisches Portfolio erweitert, und das hat sicherlich mit dem Sänger Lo Van Gorp zu tun. Dieser hat in verschiedenen Bands gespielt und war auch oft als Saxophonist im Einsatz. Nun haben sich die beiden zusammengetan und nennen sich Martin & Garp.

Warum sie den Namen Gorp in Garp unbenannt haben, ist nicht überliefert, hat aber musikalisch keinen Einfluss auf deren Debüt „Sentimental Fools“. Dieses ist erschienen beim gleichen Label, welches in letzter Zeit die mittelschweren AOR- und Yachtrock-Neuzeit-Meilensteine von Shawn Lee und Young Gun Silver Fox veröffentlicht hat.

In diese Kerbe hauen auch die beiden Niederländer von Martin & Garp. Phil Martin war schon immer vom Output von Steely Dan, Hall & Oates und den Doobie Brothers fasziniert, und damit steht er seit langem nicht alleine da. Und so ist dieses Erstlingswerk auch eine gute Blaupause zwischen den alten Helden und den neuen Strömungen in diesem zum Leben erweckten Genre. Das Schöne dabei ist, dass dieses Duo diese Musik verehrt und man das hört.

Ein guter Beweis ist der Opener „Making Up“, da begegnet man zuerst einmal einem Dire-Straits-Gitarrenspiel, das sich hier wunderbar in große Melodien bettet und zu dem sich dann noch Tasteninstrumente und Uhhhuuu-Gesang gesellen. In diesen Momenten merkt man, dass es eine ernst gemeinte Hommage ist, die dabei alle Register zieht und auch alle Kniffe kennt. „Pushin Away“ zeigt, wie schön dezent ein Groove in diesem Genre sich verstecken kann. Dieser Song ist dabei herrlich entspannt und hat dennoch genug Muskelkraft, um als mittelschwerer Tanzflächenfüller Furore zu machen.

Was einem auffällt, ist, dass Martin & Garp sich oft in den etwas ruhigeren Songs ganz zu Hause fühlen, da schaffen sie es, dass man mit warmen Sounds übergossen wird, und die Falsett Gesänge verstärken dieses, aber alles im gesunden Ausmaß. Wer sich das nicht vorstellen kann, der sollte sich mal „Giving Up On Low“ anhören, da wären selbst die erwähnten Referenzen stolz, solch eine Großtat geschrieben zu haben.

Erschienen bei: Legere Records

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