Youngblud – Weird!

Schon bei seinem Debüt sorgte Youngblut für Aufsehen, und es war eigentlich schon abzusehen, dass seinem Nachfolger sicherlich ein breiteres Publikum zuteil wird. Das liegt vor allem daran, dass er schon damals sich als Sprachrohr für die Jugend Großbritanniens etabliert hat. Gibt auch genug Gründe, weshalb junge Menschen sich unverstanden fühlen, gerade auf der Insel, wo alte Menschen entschieden haben, dass es den Brexit gibt und sich dieses Land abkapselt.

Aber auch weitere Themen bringt Youngblud aufs Tablett, in Form seines zweiten Langspielers „Weird!, wie Anfeindungen aufgrund von Aussehen oder wen man liebt. Er förderte die queere Szene, und dennoch würde man es musikalisch nicht sofort vermuten. Im Groben verbindet der Brite nämlich zwei Genres, die eher konservativ erscheinen und von Machos dominiert werden. Da ist zum einen Rock und zum anderen Rap.

Beides tischt er ganz klischeefrei auf, und so gibt es kein Gitarrengewichse in Form von überambitionierten Riffs oder Bling Bling Rap mit frauenfeindlichen Rapparts. Das ist schön, und dennoch kann man auch feststellen, das einen auf „Weird!“ keine musikalischen Innovationen erwarten. Dafür macht das Album durchaus Spaß. So ist „Superdeadfriends“ eindeutig eine Hommage an „Sabotage“ von den Beastie Boys.

Bei „God Save Me, But Don´t Drow Me Out“ widmet er sich dem Emo-Rock der 2000er Jahre, und in vielen Momenten dient Linkin Park als Referenz. Dazu gibt es dann gelegentlich und dezent ein paar elektronische Beats, und gerne kann man auch die Spaß-Punks von Blink 182 in vielen Melodien wie beim Titelstück wiederfinden. Klar, das ist alles nicht neu und für Menschen, die die 30 überschritten haben, alles bekannt.

Aber man kann verstehen, dass die Jugend diese Musik abfeiert und somit auch die Beastie Boys für sich neu entdecken kann. Zudem muss man Youngblud schon bewundern, da er wichtige Themen anpackt und diese dennoch in großen Spaß verpackt.

Erschienen bei: Interscope / Universal

www.yungbludofficial.com