Machinedrum – A View Of U

„Die Zeiten vergehen so schnell“, das ist ein Satz, den man oft von den Großeltern gehört hat. Aber es stimmt ja, das kann man auch anhand der Musik von Travis Stewart betrachten. Denn es ist schon wieder zehn Jahre her, dass er mit Dubstep und als eine Hälfte von Sepalcure für Furore gesorgt hat.

Ja, dieses Genre ist schon so alt, aber man darf nicht vergessen, dass Travis Stewart schon seit nunmehr zwanzig Jahren alleine unter dem Namen Machinedrum unterwegs ist. Sein Output ist dabei bewundernswert, und so ist „A View Of U“ das mittlerweile zehnte Album. Man muss gestehen, dass es eines der stimmigsten ist in seiner ausschweifenden Diskographie. Wobei der Opener „Star“ dann doch noch hektisches Beat-Gewitter aufkommen lässt mit ebensolch Bass-Gebrumme.

Doch gleich beim nächsten Song „Star“ nimmt er das Tempo heraus und hat dennoch genug Dynamik, um noch Energie abgeben zu können. Aber dieser Song ist auch anschmiegsam, was an dem Gesang von Poly & Tanerelle liegt, der soulig ist. Was bei diesem Langspieler auffällt, ist die hohe Anzahl der Gäste. Die meisten sind dann eher in bestimmten Kreisen bekannt, aber das Gute hier ist, dass die Gäste die Musik ergänzen, aber nicht übertünchen.

Der bekannteste Name ist Freddie Gibbs, der aus „Kane Train“ ein packendes Stück HipHop mit herrlichem Electro-Funk-Gewusel von Machinedrum macht. Doch Machinedrum kann auch entspannter daherkommen, wie bei „Spin Blocks“, bei dem auch ein Rapper (Fathert) sein Zeichen setzt und das Stück eindeutig zum HipHop bringt. Bei „Idea 36“ wirkt die elektronische Musik leicht und flatternd. „Sleepy Pietro“ hingegen ist gelassener Dub-Sound mit jazzigen Pianoparts, und „Believe In U“ macht Spaß wegen dens „I Believe In Miracles“-Samples.

„A View Of U“ ist ein vielseitiges elektronisches Werk geworden, das durchaus Tradition ins Hier und Jetzt befördert, ohne sich in eine Richtung anzubiedern.

Erschienen bei: Ninja Tune / Rough Trade

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