Shipwreckers – Fuse Box City
Bei einem Schiffbruch geht Vieles verloren, aber im Großen und Ganzen bleibt das Schiff meist einigermaßen erhalten, auch wenn es nicht mehr zu retten ist. Anders ist es, wenn ein Auto per Unfall zerschellt, dann verteilen sich die Teile in der Umgebung. Deswegen würde der Name Autounfall fast besser als Schiffsbruch passen.
Denn hört man die erste EP „Shipwreckers“ von Shipwreckers, stellt man fest, dass die Sounds ziemlich zerstückelt klingen. Doch das Schöne dabei ist, dass die fünf Stücke nicht klingen wie ein loser Flickenteppich, sondern es kommt immer ein Song zustande. Das letzte Stück „Bendy One“ ist allerdings eher ein Trip, der auf Beats und Loops basiert, Dabei gibt es bei diesem Songs eine weibliche Stimme, die wie ein Chor klingt, und als Gegensatz wird eine männliche Stimme zerstückelt, und irgendwie klingt es nach elektronischer Marschmusik. Natürlich stimmt es nicht, aber es ist eine sehr abstrakte Variante, die den Schädel spaltet und das Bewusstsein um einige Längengrade erweitert.
Dagegen sind die anderen vier Stücke nahezu zugänglich und haben dennoch überall Drehungen und Wendungen. Dabei werden die Sounds gerne oft gewechselt, der Opener „Shine On“ zeigt es eindrucksvoll. Die Takte werden immer wieder durchbrochen, um einen neuen Takt zu verfolgen. Dazu gibt es jede Menge Sprachfetzen und dann sehr harmonische Gesangparts, und auch zwischen den Genres wird gerne geswitcht.
Musikalisch klingt das so, als würde man keine Referenz finden, aber man muss sagen, dass die Musik von Fuse Box City doch ähnlich ist wie die letzten Werke von Dirty Projectors. Dabei klingen sie genauso gut wie die die besagte Referenz, und ebenso spannend sind die Songs.
Erschienen bei: Fuse Box City