Krononaut – Krononaut
Krononaut ist ein Name, der viel Raum für Spekulationen bietet, denn man kann nicht genau festmachen, wo die musikalische Reise hingehen könnte. Es könnte sehr krautige sein oder vielleicht doch sehr spacig. Fest steht aber, es muss doch irgendwie bewusstseinserweiternd sein. Das ist dann die Musik auf diesem gleichnamigen Debüt auch, allerdings ist es auch irgendwie nicht ganz einfach, ihr zu folgen.
Da man kann beim Schlusssong „Convocation“ schon bemerken, dass Krononaut durchaus eine Liebe zu abstraktem Kraut haben, dabei aber den Rock weglassen, auch wenn bei diesem Album durchaus die Gitarre zum Einsatz kommt. Nur drängt sich dieses saitenbespannte Instrument nicht in den Vordergrund, und wenn, dann spielt es auch eher Jazz. Ja, dieses Genre ist hier am ehesten erkennbar, aber es ist eine Variante, die ein wenig abstrakt daherkommt.
Gerne gibt es auch Momente, die abstrakt sind und in denen der Rhythmus ganz schöne Haken schlägt, wie etwa „Mod Kindu“. Bei „Leaving Alhambra“ bewegt sich das Duo ein wenig auf leicht spacigen aber dennoch einleuchtenden Jazz-Pfaden, die an ruhige Momente von Sun-Ra erinnert. Ein sehr großer Vergleich, und natürlich gehen Krononaut nicht so mutige Wege.
Man muss aber gestehen, dass sie auch ein wenig Elektronik einbinden, und man erkennt, dass beide schon auf mehreren Hochzeiten getanzt haben. So hat Leo Abrahams schon mit Jon Hopkins und Brian Eno gearbeitet, Schlagzeuger Martin France war schon im Dienst von Evan Parker und Nils Petter Molvaer tätig. Man kann zu der Musik von Krononat sagen, dass es Kraut-Jazz ist.
Erschienen bei: Glitterbeat Records