Woodkid – S16

Wow, es ist schon sieben Jahre her, dass Woodkid mit seinem Debüt „The Golden Age“ um die Ecke kam. Irgendwie hatte ich das Gefühl, es seien erst vier Jahre, vielleicht liegt es daran, dass man den Hit „Run Boy Run“ noch immer im Kopf ist und der packende Werbespot von Vodafone vor dem inneren Auge abläuft. Irgendwie verbanden dieser und auch die anderen Lieder Naturklänge mit elektronischen Klangsplittern.

Auch beim neuen Album „S16“ geht es um Natur, deswegen auch der Titel. Der bezieht sich auf Schwefel, welches im Periodensystem die Nummer 16 hat und für alles Leben benötigt wird. Aber es ist auch das Element des Teufels. Schwefel ist also das Gute und Böse in einem, und das zieht sich wie ein roter Faden durch das Album. Mit ein wenig Phantasie kann man auch das Artwork auf dieses Thema ummünzen.

Yoann Lemoine alias Woodkid ist schließlich Mulitmediakünstler. Musiker, Illustrator, Videoregisseur, und so ist „S16“ durchaus als Gesamtkonzept zu betrachten, bei dem die Musik aber die Hauptrolle behält. Die ist auch wieder sehr phantasievoll gestaltet wie bei seinem Debüt. Diesmal ist es aber doch ein wenig anders, denn die Songs sind viel mehr in sich gekehrt. Vor allem ab der zweiten Hälfte verzichtet er auf Beats, und manchmal gibt es auch kaum elektronische Klänge.

Da muss man mal „Shift“ anhören, da ist man dank des Falsett-Gesangs und Klavier-Arrangement gedanklich bei Anthony Hegarty. „So Handsome Hello“ ist still und doch bombastisch dank der leiernden Streicher. Bei „Reactor“ gibt es einen Kinderchor, und dennoch hat der Song eine kühle Struktur. Was den ein oder anderen abschrecken könnte, ist, dass es auf „S16“ keinen Hit gibt wie „Run Baby Run“, aber das war damals auch eher ein Zufall.

Erschienen bei: Universal

http://woodkid.com/