Oneohtrix Point Never – Magic Oneohtrix Point Never

Bei Oneohtrix Point Never muss man feststellen, dass man in jeglicher Hinsicht schnell die Übersicht verlieren kann und total verwirrt ist. Das ist beim neusten Werk „Magic Oneohtrix Point Never“ auch der Fall, da muss man nur das Cover anschauen. Und betrachtet man nur die Artworks, dann stellt man fest, dass sie alle unterschiedlich sind.

Doch da fängt ja schon das Problem bei der Musik von Daniel Lopatin an, denn seitdem er unter den Namen Oneohtrix Point Never 2007 unterwegs ist, hat er allerhand Platten und EPs herausgebracht. Schon wieder hat man den Überblick verloren, und das vorliegende „Magic Oneohtrix Point Never“ ist sein 19. Album. Doch die Verwirrung ist auch mit dieser Feststellung nicht zu Ende, denn um seine Musik zu verstehen, muss man schon Ohren ohne Genreklappen haben und immer auf der Hut sein. Es gibt Drehungen, Wendungen, Brüche und Sprünge, und da macht auch der neuste Streich keine Ausnahme.

Man kann aber feststellen, dass es diesmal irgendwie doch ein wenig harmonischer ist. Und man kommt sich auch ein wenig vor wie zu Zeiten, als es noch kein Streaming gab und die Menschen alles im TV schauten. Man hat das Gefühl, man zappt hier umher, und so tauchen hier gefühlte Jingles auf, dann auf einmal ein postpunkiger Gesang, um dann von Beats überrollt zu werden. Dazu dream-poppige Momente, und die Beats werden langsamer, um dann in achtzigerjahre Synthie-Flächen Pirouetten zu drehen.

Zwischen den ganzen Stücken, die gekonnte Collagen sind, gibt es auch Songs. Da fällt einem als erstes „Long Road Home“ auf, der durchaus wie ein schöner The Weeknd-Song wirkt, und diese Referenz passt. Denn bei „No Nightmares“ gibt es ein gemeinsames Duett.

Doch damit nicht genug, der Superstar hat „Magic Oneohtrix Point Never“ mitproduziert. Trotzdem ist es jetzt nicht so, dass Daniel Lopatin zum Superstar avancieren wird, denn viel zu sehr liebt er es, Sounds zu erforschen, die gerne abwegig sind.

Erschienen bei: Warp / Rough Trade

www.pointnever.com