Phonoboy – Love And Let Die

„Cést Ma Vie“ war ein richtig guter Insider-Hit für alle, die frankophone Musik lieben, und so schaffte es dieser Hit damals auch auf die zweite Ausgabe des legendären „The Atomic Cafe: French Cuts“-Samplers. Bei denen gab es nur französischen Klassiker aus den sechziger und siebziger Jahren, die eines gemein haben: sie sind tanzbar. Mittendrin dieser Hit von Phonoboy. Der Song war 2002 gerade fertig, und so wurde Christian Höck zu einem Genre-Star.

Beflügelt davon, hat der Labelmacher, Produzent, Studio-Eigentümer, Sänger und Musiker danach recht flott Alben aufgenommen, bis 2013 waren es vier Stück. Sehr emsig war der Deutschfranzose, und dann war er auf einmal verschwunden, auch unter anderen Namen kaum präsent. Nun, im Jahr der Pandemie, ist er zurück aus seiner „Veröffentlichungspause“.

Man muss gestehen, es ist auch ein ganz anderes geworden, denn es gibt nur englische Songs, und auch seine Melange ist eine ganz andere. Keine tanzbaren Momente aus Pop, Elektronik, Franko-Pop und freundlichem New Wave. Christian Höck hat diesmal ein anderes Ziel verfolgt, es geht darum, ein stimmiges Album aufzunehmen. Dieses ist ihm auch gelungen, denn es ist sehr organisch geworden und kein Kessel Buntes.

Phonoboy hat sich diesmal dem Folk und dem Country verschrieben, ohne dabei knochentrocken vorzutragen. Deswegen passt es, dass er sich als „French Cowboy“ selbst betitelt, und da herrscht eine andere Mixtur vor. Einflüsse sind Americana-Musik, ein wenig auch britische Musik, und da wundert es nicht, dass dieses vom sechziger Jahre Beat ist, gerne kommen Tasteninstrumente und sanfte Elektronik zum Einsatz. Dabei schwingt dann in den feinen Melodien immer eine gut ausgewogene Melancholie mit. Man muss feststellen, dass diese neue Facette Phonoboy wirklich gut zu Gesicht steht, und man hofft auf weitere solche Alben.

Erschienen bei: RecordJet

https://phonoboy.jimdofree.com/