Fee – Nachtluft

Die Zeiten sind schwer, auch für Musiker, und besonders für die Sängerin Fee. Denn die junge Frau spielt unheimlich gerne vor Publikum, da ist ihr der Ort egal, und so spielt sie in Fußgängerzonen, in WG-Zimmern, Bars, auf Wohnzimmerkonzerten und schläft mal in Hotels und auch mal in der Sofaritze bei Fans.

Doch das ist derzeit nicht möglich, und so ist es doch ein guter Zeitpunkt, ein neues Album aufzunehmen und vom Stapel zu lassen. Dass sie Musik schreiben kann, ist bekannt, und so wurde sie mit dem „Panikpreis“ für „unangepasste Musik“ ausgezeichnet. Dieser Preis wurde (bei dem Namen naheliegend) von Udo Lindenberg ins Leben gerufen.

„Nachtluft“ heißt das neue Album und hat auf jeden Fall genügend Facetten, um spannend zu sein. „Elexier“ ist ein schöner Pop-Song mit hellem Klavier und Poetry-Slam-Gesang und hat dennoch einen Noir-Kern. „Vheri“ hingegen klingt wie ein vergessener Wir-sind-Helden-Hit, den man dann einige Tage nicht aus dem Schädel bekommt. Bei „Utopie“ wagt sie sich an Sprechgesang heran und hat dabei auch dringliche Worte und einen Gastrapper, der aber sehr smooth daherkommt.

Die meisten anderen Songs sind aber doch sehr melancholisch, und dennoch können viele trösten. Das liegt zum einem an dem schön weichen Gesang von Fee, zum anderen aber auch an den Texten, die nah am Hörer sind und von Alltäglichem handeln, gerne auch mit viel Emotion. Das ganze ist dann auch schön und kitschfrei aufgetragen, was in Zeiten von Lockdown sehr angenehm ist.

Erschienen bei: O-Tone Music

www.feemusik.de