Julian Le Play – Tandem
Man muss sagen, dass die Karriere von Julian De Play lange Zeit nur eine Richtung kannte, und diese ging immer nach oben. Er nahm an der österreichischen Castingshow „Helden von Morgen“ teil und landete damals mit „Mr. Spielberg“ einen großen Hit in seiner Heimat.
Bis 2016 gab es alle zwei Jahre ein neues Album, doch seit dem besagten Jahr stockte es, und die Fans des Wieners warteten auf ein neues Lebenszeichen. „Tandem“ heißt nun das vierte Album von Julian Heidrich, und von einer Schaffenskrise ist nicht mehr viel zu vernehmen.
Allein die Tatsache, dass er diesmal 15 Songs erschaffen hat, zeugt davon, dass die Krise überwunden ist. Auch klingen diese allesamt recht unbeschwert und haben dennoch genug Halteflächen für nachdenkliche Momente parat. Nur sind diese nicht so erschwerend, dass man heruntergezogen wird. Ein Beispiel ist „Sterne“, das zwar durchaus Moll-Töne hat und gerne textlich in Erinnerung schwelgt, ein Piano dazu, aber dennoch ist es leichtfüßig genug.
Auch der Opener „Leuchtturm“ ist vom Text nicht gerade ein Gute-Laune-Beschleuniger, denn Juilian De Play singt „Du bist mein Leuchtturm wenn ich aus den Wellen nicht herauskomme“. Es sorgt immer für Hoffnung in seinen Songs. Musikalisch ist Julian Le Play dann irgendwie an Ich + Ich angelehnt, was auch an einer stimmliche Ähnlichkeit zu Adel Tawil liegt. Von den Arrangements ist es ähnlich, die sind lieblich genug, um nahezu jede Radio-Rotation zu überstehen, und dennoch auch modern genug, was vor allem an den gekonnten sanften Beats liegt, die locker anmuten aber auch die Ü40-Fraktion nicht verschrecken.
Doch da ist auch das Manko, denn am Ende sind viele der Lieder sehr ähnlich, und ob man dann das ganze Tandem streamt oder sich sogar als Tonträger zulegt, bleibt fraglich. Es bleibt dann doch bei einzelnen Hits, aber die gibt es in größerer Zahl.
Erschienen bei: Sony Music