Matthias Schweighöfer – Hobby
„Das Album zu hören, fühlt sich an, wie über einen Flohmarkt zu schlendern und die unterschiedlichsten Dinge zu finden“, sagt Matthias Schweighöfer über sein zweites Album „Hobby“. Zum einen, weil die Anzahl von 15 Liedern recht beachtlich ist und zu andren auch vom Sound her es unterschiedliche Stile gibt.
Es gibt Balladen, die zum Nachdenken anregen sollen, wie „Motten“, wo ein paar Piano-Klänge schwermütig tänzeln und er über eine Liebe sinniert, die nicht mehr erreichbar ist. „Lauf“ ist dann eine unkomplizierte Pop-Nummer, die im Refrain zum kollektiven „Ohhohhhoo“-Singen einlädt. Bei „Melodiy“ wagt er sich an Trap, wobei er dabei durchaus Selbstironie beweist, wenn er singt, dass er eigentlich als Schauspieler bekannt ist.
Bei Liedern wie „Lass uns gehen“ oder „Schatten“ trifft man den Nerv von deutschsprachiger Popmusik, die harmlos ist aber irgendwie doch viele Menschen trifft. Noch mehr treffen einen die ruhigen Momente wie das lieblich verträumte „Ins Licht“ oder das Schlusslied „Ende“. Es ist irgendwie auch schon wunderbar, dass der meist durch Komödien bekannte Schauspieler hier gerne ruhige Töne anschlägt.
Dennoch ist das auch ein komisches Gefühl, solche Seiten zu erleben, da man ihn privat ja auch nur als sehr fröhlichen, albernen Menschen kennt. Da fragt man sich, ob es wirklich sein „Hobby“ ist, traurige Songs zu schreiben, oder ist das „Mucke machen“ doch eine neue Einnahmequelle?
Man ist nach dem Hören irgendwie nicht schlauer, und natürlich fragt man sich manchmal, ob man noch einen singenden Schauspieler braucht und ob Matthias Schweighöfer nicht lieber bei seinen Leisten bleiben soll, wie er selber beim Opener „Anfang“ singt. Wirklich dringlich ist „Hobby“ nicht und poetischer, packender können viele andere es auch besser. Aber vielleicht ist „Hobby“ wirklich ein Hobby, und Fans, die dieses lieben, gibt es genug.
Erschienen bei: Universal