The Flaming Lips – American Head
Man fragt sich gerne mal, wie es in der Welt von The Flaming Lips zugeht und wie sie immer auf die neuen Songs kommen. Man muss nämlich eingestehen, dass diese Band seit Jahrzehnten emsig ist und so viele Alben herausgebracht hat, dass selbst der Spotify-Chef stolz auf die Band um Wayne Coyne sein muss.
Bei ihrem neuesten Langspieler „American Head“ hat Coyne aber das Geheimnis gelüftet, wie sie auf die neuen Songs gekommen sind. Coyne hat eine Dokumentation über Tom Petty gesehen und dort erfahren, dass Petty auch in dem Heimatort der Band für ein paar Tage Rast gemacht hat. Coyne fragte sich, wie es gewesen wäre, wenn Petty auf The Flaming Lips gestoßen wäre. Das Ergebnis hört man auf deren gefühlt 50. Album namens „American Head“.
Was auffällt, ist, dass die Songs diesmal nicht ganz so spinnert sind, wie man es von der Band aus Oklahoma City gewohnt ist. Man erkennt schnell, dass sie diesmal den Fokus auf den Song gelegt haben, und dennoch hat man den 13 Songs genug Raum gegeben, sich zu entfalten. Dieser Raum reicht sogar wieder einmal so weit, dass es in den Weltraum geht. So sind die Arrangements gerne mal so, wie man es als spacig betitelt. Es klingt schon wenig absurd, aber die Songs sind diesmal so kompakt wie selten und haben dennoch Platz und Auslauf.
Zudem klingen sie auch ein wenig folkig und auch luftig. Dabei haben sie auch manchmal genug Druck aufgebaut, und im anderen Moment schweben die Songs. Dazu gibt es LSD-Träumereien, und da verwundert es nicht, dass auch gerne The Byrds- oder The Beach Boys-Harmonien hier in großer Zahl zu finden sind, aber auch Steel-Guitars und Glockenspiele sind diesmal mit dabei. Von den Texten her geht es hier auch bodenständiger zu, was aber auch an dem Gedanken liegt, dass sie sich Tom Petty in ihrer Heimat vorgestellt haben.
So geht es mal um Drogen nehmen und verkaufen, aber auch um den typischen ländlichen Tod per Motorrad. „American Head“ ist eine der gewöhnlichsten Platten der The Flaming Lips, was aber als Kompliment zu verstehen ist.
Erschienen bei: Bella Union / PIAS / Rough Trade