Hermetic Delight – F.A CULT
Am Ende der 2000er war die Indie-Rock Szene noch wesentlich lebhafter als jetzt. Das war also ein guter Zeitpunkt, noch eine Band zu gründen. Das dachten sich auch vier Musiker aus Strasburg, die sich unter dem Namen Hermetic Delight zusamenfanden und mit „Universe Like Thousands Of Red Alternatives“ 2011 dann ihren Album-Einstand gaben.
Es war jetzt sicherlich nicht ein großer Zuhörer-Magnet, und dennoch haben sie bei den sechs Songs nichts falsch gemacht. Irgendetwas muss dann aber schief gegangen sein, denn danach haben sich die Franzosen ziemlich rar gemacht. Lediglich ein paar Songs wurden herausgebracht. Aber ein Langspieler war nicht in Sicht, und so erscheint ihr zweites Werk nach neun Jahren. Dieses trägt den Namen „F.A CULT“ und hat diesmal zehn Songs zu bieten.
Auch diesmal ist wieder alles schlüssig, und man stellt fest, dass alle Songs eine ungemeine Dichte in den Arrangements haben. Man spürt hier viele Einflüsse von Shogazing, allerdings sind diese meist ein wenig leichter und luftiger. Gerne erkennt man aber auch Referenzen zu Bands der Wave-Hochphase, wie etwa ein wenig die Kraft von Bauhaus und das melancholische Gitarrenspiel von The-Cure-Songs. Ein Einfluss ist aber noch deutlicher, und diesen kann man bei „A Void“ dingfest machen, da ziehen erst einmal ein paar kraftvolle Beats auf, in entsprechenden Tanztempeln würde die Nebelmaschine angeschmissen, und dann hört man die Stimme von Sängerin Zeynep Kaya, die einen ganz stark Siouxsie Sioux erinnert.. Dazu ist dieses Lied treibend, kraftvoll und dabei herrlich aufreibend.
Hermetic Delight haben mit „F.A CULT“ ein stimmiges Comeback-Album hingelegt, welches alte Helden ehrt, ohne davor zu erstarren.
Erschienen bei: October Tune